WM-Qualifikation

„Danish Dynamite“ aus Salzburg

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Salzburg-Legionär Rasmus Kristensen, 24, kann mit Dänemark am Dienstag das Katar-Ticket buchen – just gegen Österreich. „Wir sind ein sehr gutes Team!“

Kopenhagen. Sein Land bei einem Großevent zu vertreten ist eines der großen Karriereziele von Rasmus Kristensen. Das WM-Ticket für Katar 2022 könnte der Salzburg-Legionär am Dienstag (20.45 Uhr, live, ORF1) mit dem dänischen Team ausgerechnet gegen Österreich fixieren. Die Dänen gehen in Kopenhagen als Favorit in die Partie. Sie haben alle sieben bisherigen Qualifikationsspiele in Gruppe F zu null gewonnen.

„Ein Blick auf die Tabelle sagt in diesem Fall sehr viel aus“, sagte Kristensen, 24. „Aber wir sind nicht nur deshalb Favorit, wir haben ein Heimspiel, sind eine richtig gute Mannschaft mit viel Qualität.“ Im März fertigte die Legionärsauswahl aus allen großen europäischen Ligen Österreich in Wien kalt mit 4:0 ab, danach stürmte sie bei der EM bis ins Halbfinale. Warum das dänische über das österreichische Team zu stellen sei? Kristensen grinste. Er absolvierte im September beim 1:0-Sieg auf den Färöern sein erstes A-Länderspiel. Das sei eine Ehre gewesen, auch ein Kindheitstraum habe sich erfüllt.

Große Konkurrenz

Der Rechtsverteidiger musste darauf allerdings lang warten, die Konkurrenz auf seiner Position ist mit Valencias Daniel Wass und dem Ex-Austrianer Jens Stryger Larsen (Udinese Calcio) groß. Zudem kann auch noch Atalanta-Bergamo-Star Joakim Maehle diese Rolle bekleiden. Kristensen schaffte es trotzdem auch für das Doppel gegen die Republik Moldau (4:0) und Österreich in den 23-Mann-Kader von Teamchef Kasper Hjulmand. „Das gibt mir Kraft und Selbstvertrauen, auch für meine Ziele mit Salzburg“, sagte der „Wikinger“.

In der dänischen U21 war Kristensen einst Kapitän. In Salzburg ist er zum Führungsspieler gereift, trägt bei Abwesenheit von Andreas Ulmer auch die Binde. „Es ergibt sich halt einfach in gewissen Situationen, dass manche Spieler vorangehen und dann Verantwortung übernehmen“, sagt er. Wichtig sei dabei vor allem, dass man stets authentisch bleibe, sich tunlichst nicht verstelle. Kristensen gilt als unbändiger Arbeiter, bei den Bullen erreichte er zuletzt ein neues Level.

Nach seinem Fünf-Millionen-Transfer von Ajax Amsterdam zu Salzburg im Sommer 2019 hatte er noch mit leichten Anpassungsschwierigkeiten zu kämpfen gehabt. „Anfangs war es so, dass ich mich an den etwas anderen Fußball gewöhnen musste. Ich hatte in dieser Phase aber auch noch mehrere Verletzungen.“ Knie- und Oberschenkelprobleme warfen ihn da noch zurück. Jetzt ist er aus dem Erfolgsensemble nicht mehr wegzudenken.

Kristensens Vertrag in Salzburg läuft bis 2025 – gut möglich allerdings, dass auch er davor schon Begehrlichkeiten weckt. Nicht zuletzt, wenn er mit Dänemark zur WM fährt. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.10.2021)

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