Das abgeriegelte Wuhan: Neun Millionen Menschen konnten die Stadt nicht verlassen.
China

Was in Wuhan wirklich geschah

Der Dissident Liao Yiwu war Stargast bei „Literatur im Nebel“. Der „Presse“ erzählt er, wie er sich trotz Zensur im Internet informiert und warum er wieder Gedichte schreibt.

„Das nächste Massaker geschieht in der Zentrale der Utopie“: So beginnt das Gedicht „Massaker“ von Liao Yiwu. Der diesjährige Stargast beim Literaturfestival „Literatur im Nebel“ in Heidenreichstein hat es im Juni 1989 geschrieben. Es waren die letzten Stunden, bevor die Soldaten anfingen zu schießen. Für dieses Gedicht musste Liao für vier Jahre ins Gefängnis. Was er dort erlebte, hat er in dem Buch „Für ein Lied und hundert Lieder. Ein Zeugenbericht aus chinesischen Gefängnissen“ niedergeschrieben. Das Gefängnis, sagt Liao, war sein Lehrmeister.

Was es ihn gelehrt hat? Vorher war er ein Dichter, der sich nicht für Politik interessiert hat. Wenn er mit Freunden zusammensaß, wurde über Lyrik gesprochen, über das Schreiben. „Damals fanden wir, die Politik habe nichts mit uns zu tun.“

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