ÖFB-Team

Fodas Makel gegen Top-Nationen

Franco Foda muss gegen Dänemark auf etliche bewährte Kräfte verzichten. Die Aufgabe wird dadurch zusätzlich erschwert.
Franco Foda muss gegen Dänemark auf etliche bewährte Kräfte verzichten. Die Aufgabe wird dadurch zusätzlich erschwert. APA/ROBERT JAEGER
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Franco Foda hilft in Dänemark nur ein Sieg, um seine Kritiker vielleicht doch noch umzustimmen. Aber: Gegen besser klassierte Gegner sind Erfolgserlebnisse eine absolute Rarität.

Kopenhagen/Wien. Ohne Begeisterungsstürme auszulösen hat Österreichs Nationalteam am Samstag seine Pflichtaufgabe in der WM-Qualifikation erfüllt. Auf den Färöern wurde beim 2:0-Erfolg darauf verzichtet, großen Glanz zu versprühen, wirklich erwartet hatte das nach den jüngsten Auftritten aber ohnehin niemand. Im Vordergrund standen die drei Punkte und das Beenden des Negativlaufs.

Nach Niederlagen gegen Israel (2:4) und Schottland (0:1) im September-Lehrgang kehrte Österreich im Nordatlantik auf die Siegerstraße zurück, dabei hätte die Begegnung mit der Nummer 114 der Fifa-Weltrangliste bei ungünstigerem Spielverlauf einen völlig anderen Ausgang nehmen können. In Halbzeit eins und noch bevor Konrad Laimer das ÖFB-Team in der 26. Minute in Führung gebracht hatte, fanden die Färinger doch einige gute Torchancen vor.

In der Entstehung kam der Außenseiter viel zu einfach zu seinen Möglichkeiten, lange hohe Bälle und ein oder zwei gewonnene Kopfballduelle hatten schon genügt, um Österreichs indisponierte und inkonsequent agierende Abwehr ins Wanken zu bringen. Dass die Foda-Elf in Tórshavn ohne Gegentor blieb, war Torhüter Daniel Bachmann (parierte einmal in höchster Not) und etwas Fortune geschuldet. Marcel Sabitzer, Torschütze zum 2:0, sprach von einem ein „bisschen ekligen Spiel. Der Wind, der Kunstrasen, fast nur lange Bälle von denen. Wir sind froh, den Dreier geholt zu haben.“

Fodas zwiegespaltene Bilanz

Österreichs Mannschaft hat wie so häufig in den vergangenen vier Jahren unter Foda einen vermeintlich schwächeren Gegner bezwungen, die laufende WM-Qualifikation mitsamt den Umfallern war dahingehend eher die Ausnahme. Auch deshalb steht der Deutsche nach 43 Spielen immer noch bei einem imposanten Schnitt von 1,86 Punkten pro Spiel, in der ÖFB-Historie steht er damit auf Platz zwei, unwesentlich erfolgreicher war nur Karl Stotz (1,88). 2021 zeigt die Tendenz allerdings nach unten, im laufenden Kalenderjahr weist Foda nur noch einen Schnitt von 1,3 Punkten pro Spiel aus.

Was Foda ebenfalls zu Recht angelastet wird: Die Bilanz gegen in der Weltrangliste besser klassierte Mannschaften ist ausgesprochen mager (0,2 Punkte pro Spiel). Den Vorwurf, er mache zu wenig aus dem Potenzial der Spieler, muss sich Foda an den Ergebnissen gemessen also gefallen lassen.

Mit Dänemark wartet am Dienstag (20.45 Uhr, live, ORF 1) nun nicht bloß die Nummer zehn der Weltrangliste, sondern ein Kontrahent, der sich seit einiger Zeit in bestechender Form befinden. Die Elf von Kasper Hjulmand ist über Jahre gewachsen und bei der EM trotz des Dramas rund um Christian Eriksen bis ins Halbfinale gestürmt. Das WM-Ticket ist den Dänen als makellosem Tabellenführer (21 Punkte, 26:0-Tore) der Gruppe F praktisch nicht mehr zu nehmen. Aus rot-weiß-roter Sicht drängt sich die Frage auf: Wie soll Österreich in Kopenhagen bestehen?

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