Luftfahrt

Lufthansa sieht Erholung im Geschäftsverkehr

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Der Geschäftsreiseverkehr sei schneller und stärker zurückgekehrt, als erwartet, sagt Lufthansa-Chef Carsten Spohr.

Geschäftsreisende fliegen wieder häufiger. "Der Geschäftsreiseverkehr ist schneller und stärker zurückgekehrt, als erwartet", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr im Gespräch mit dem "Standard". Mittelfristig dürfte das Minus bei Geschäftsreisen "bei zehn Prozent oder sogar darunter liegen". Außerdem erholen sich auch die Privatflüge wieder - einerseits weil Menschen nun ausgefallene Reisen nachholen, andererseits weil die USA ab November wieder Einreisen aus Europa erlauben.

Lufthansa spüre die Erholung der Geschäftsreisen besonders stark in den Heimatmärkten Deutschland, Schweiz, Österreich, Belgien und Norditalien. Auch Kurzstrecken sollen weiter verstärkt werden. Dass der Verkehr nach Asien noch eingeschränkt ist, schmerze aber "erheblich". Es sei belastend, "dass es noch keine Perspektive gibt, wann China wieder für Reisende öffnet oder wann für Flüge nach Indien wieder alle Verkehrsrechte genutzt werden können". Eine Impfpflicht für Mitarbeiter ergebe sich schon daraus, dass immer mehr Staaten auch von den Crews einen Impfnachweis verlangen.

AUA muss sich neue Flieger erst verdienen

Die Österreich-Tochter AUA müsse in der Lage sein, die monatlichen Kosten neuer Flugzeuge zu erwirtschaften. Die Lufthansa-Gruppe investiere zwar wieder etwa 2,5 Milliarden Euro pro Jahr in neue Flugzeuge. Aber die würden dort eingesetzt, "wo die Bedingungen für den Ertrag am besten sind". Dabei stehe die AUA im Wettbewerb mit den anderen Fluggesellschaften der Gruppe.

Wien werde sehr wettbewerbsintensiv bleiben, erwartet Spohr. Die AUA brauche auf der Kurzstrecke ein profitables und wettbewerbsfähiges Zubringersystem, um auch Langstreckenflugzeuge betreiben zu können. "Dazu muss einerseits die Airline, aber andererseits auch der Flughafen und die Flugsicherung wettbewerbsfähige Kosten haben". Der österreichischen Regierung attestiert Spohr "ein gutes Verständnis für einen starken Luftverkehrsstandort in Österreich. Das ist nicht selbstverständlich."

Wenig Verständnis hat er für Kritik von Billigfliegern, dass die Lufthansa - und ihre Tochter AUA - Geld von Steuerzahlern verbrennen würden. "Gemessen am Umsatz hat (Wizz Air) mehr staatliches Fremdkapital bekommen als Lufthansa oder Austrian. Und man darf nicht vergessen, dass Billigstflüge für neun Euro pro Ticket für eine nachhaltige Anbindung Österreichs an die Welt so gut wie nichts bringen", sagte Spohr im "Standard".

(APA)

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