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Wiener Büromarkt: Zuversicht steigt wieder

Bürokomplex im Viertel Zwei
Bürokomplex im Viertel Zwei(c) OLN/Value One
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Nach dem Umsatzeinbruch im ersten Halbjahr nimmt der Wiener Büromarkt wieder Fahrt auf.

Der Wiener Büromarkt zeigt nach dem Corona-bedingten deutlichen Dämpfer des ersten Halbjahres im dritten Quartal erstmals wieder positive Signale. „Der Anstieg der Vermietungen um rund 52 Prozent zum Vorquartal zeigt die steigende Bereitschaft von Büronutzern für eine Veränderung ihrer Standorte“, analysiert Steven Bill Scheffler, Teamleiter Bürovermietung bei Otto Immobilien. Dennoch bleibt die Vermietungsleistung heuer klar unter den Erwartungen. Sie liegt für die ersten drei Quartale 2021 im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres nur bei knapp 63 Prozent, heißt es im aktuellen Büromarkt-Update von Otto Immobilien. Das zweite Quartal hatte mit gerade einmal 15.252 m² neu vermieteter Bürofläche gemäß VRF Standard* (Vienna Research Forum) einen Negativrekord der vergangenen fünf Jahre verzeichnet.

Längere Entscheidungsprozesse

„Für viele Unternehmen hat jetzt die Evaluierung der Büroflächensituation hohe Priorität, jedoch sind die Prüfungen des nachhaltigen Flächenbedarfs sowie der Anforderungskriterien an ein neues Büro umfangreicher geworden - und verlängern somit den Entscheidungsprozess,“ berichtet Scheffler.
Meist scheitere die Konkretisierung einer Übersiedelung am Ausbleiben eines „perfect fit“, also der idealen Option der Standortsuche. „Daher entscheiden sich Nutzer manchmal gegen eine Veränderung und arrangieren sich in ihrer Bestandsimmobilie. Oder sie melden frühzeitig Interesse für künftige Projekte an, die erst in einigen Monaten oder gar Jahren verfügbar sein werden“, so Scheffler. Dieser Trend werde den Wiener Büromarkt auch längerfristig begleiten.

Reduzierte Projektpipeline

Neubauflächen oder Refurbishments in Top-Lagen sind laut Otto Immobilien auch weiterhin ein seltenes Gut, da die Projektpipeline für die Jahre 2022 und 2023 mit 130.800 m² bzw. 116.140 m² nicht eben üppig sei. Hinzu komme, dass ein Gros der Flächen außerhalb der zentralen Lagen bzw. dem Central Business District liegt. „Viele Großnutzer weichen daher auf hochwertige und innovative Quartiersentwicklungen aus, die einen breiten Mix aus unterschiedlichsten Nutzungsmöglichkeiten und Serviceangeboten bieten“, erläutert Scheffler. In den kommenden Jahren werden diese Quartiere nach seiner Einschätzung weiter an Bedeutung gewinnen und einen steigenden Zuzug verzeichnen.

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