Eine Gruppe aus Österreich hat den brasilianischen Präsidenten, Jair Bolsonaro, in Den Haag wegen massiver Umweltzerstörungen angezeigt. Die Argumentation: Mit seiner Regenwaldpolitik gefährde er das globale Klima.
„Vielleicht war es eine Midlife-Crisis“, erklärte der Unternehmer Johannes Wesemann. „Ich wollte aber nicht weiter zusehen und immer nur jammern.“ Daher hat der ehemalige Chef von Uber Österreich am Dienstag um acht Uhr früh eine Anzeige gegen den brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro beim Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag eingebracht.
Er und sein Team aus Juristen, Umweltexperten und -aktivisten werfen dem Staatsmann „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ vor. Denn als solche stufen sie die Abholzung des Regenwalds ein, die sie Bolsonaro vorwerfen. Der Präsident ermögliche wissentlich die direkte und indirekte Zerstörung des Amazonas. Die Auswirkungen seien nicht nur lokal verheerend, sondern hätten Folgen für das globale Klima und damit die gesamte Menschheit, heißt es in dem 300 Seiten starken Papier.