Kollektivvertrag

Metaller-KV: Zahlenspiele und Warnstreiks am Donnerstag

APA/FRANZ NEUMAYR/FRANZ NEUMAYR
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Die Arbeitnehmer fordern weiterhin ein Plus von 4,5 Prozent und drohen mit einer Ausweitung der Warnstreiks.

Die Metalltechnische Industrie (FMTI) hat heute, anlässlich des zweiten Tages von Warnstreiks in der Metallindustrie während der laufenden Kollektivvertragsverhandlungen, noch einmal ihr Angebot dargelegt: 2,75 Prozent Erhöhung der KV- und IST-Löhne und Gehälter sowie ein Plus bei Lehrlingsentgelten und Schichtzulagen macht unterm Strich 3,2 Prozent mehr am Konto.

Arbeitgeberchef Christian Knill meinte heute, dass die realen Löhne und Gehälter in der Metalltechnischen Industrie ohnehin im Schnitt zwischen elf und 28 Prozent über Kollektivvertrag liegen würden. Und er betonte, dass die Industrie im Coronajahr 2020 zu ihrer Verantwortung gestanden seien. "Im Jahr 2020 verzeichnete die Metalltechnische Industrie einen Rückgang in der Produktion von 10,6 Prozent, die Zahl der Beschäftigten verringerte sich weniger stark um rund zwei Prozent", rechnete er vor.

Arbeitnehmer fordern weiter 4,5 Prozent

Die Arbeitnehmer hingegen fordern - zumindest offiziell - weiterhin ein Plus von 4,5 Prozent bei Lohn und Gehalt und kräftige Steigerungen bei Lehrlingen und Zuschlägen. Um dieses zu unterstreichen werden auch heute zahlreiche Warnstreiks abgeholten, die morgen und nächste Woche fortgesetzt werden sollen.

Zur APA hieß es heute von Seiten der Gewerkschaften PRO-GE und GPA: "Die Industriellenvereinigung bestätigt, dass der Industriemotor brummt. Daher ist die Höhe der Forderung goldrichtig". Es herrsche eine große Streikbewegung - gestern 50 Betriebe, heute 170 und morgen 100 Betriebe, die sich beteiligen - weiter Betriebe würden dazustoßen. Es herrsche eine "große Geschlossenheit" unter den Belegschaften.

Verhandlungstermin für eine fünfte KV-Runde gibt es noch nicht. An der Fortsetzung hängen auch die Gespräche mit den anderen Metallindustrie-Fachbereichen und auch das Metallgewerbe, das traditionell die Einigung in der Industrie abwartet.

(APA)

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