WM-Qualifikation

Chancenlos in Dänemark: Franco Fodas Zeit läuft ab

Denmark v Austria, World Cup qualifier, Copenhagen, Denmark Copenhagen, Denmark. 12th, October 2021. Yussuf Poulsen (20
Denmark v Austria, World Cup qualifier, Copenhagen, Denmark Copenhagen, Denmark. 12th, October 2021. Yussuf Poulsen (20imago images/Gonzales Photo
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Österreich versank beim 0:1 in Dänemark in Harmlosigkeit, das ÖFB-Team gab in 94 Minuten keinen einzigen Torschuss ab. Teamchef Franco Foda ist wohl nicht länger zu halten.

Die WM-Qualifikation ist für Österreichs Nationalteam ein Desaster, so viel steht bereits vor den beiden abschließenden Heimspielen gegen Israel und Moldau im November fest. In Dänemark musste die rot-weiß-rote Auswahl die vierte Niederlage im achten Spiel hinnehmen, das einzige Tor des Abends erzielte Joakim Maehle in der 53. Minute.

Platz zwei hinter Gruppensieger Dänemark ist außer Reichweite, Schottland (1:0 gegen Färöer) weist bereits sieben Punkte mehr auf. Teamchef Franco Foda gehen die Argumente aus, die erste Amtshandlung des designierten ÖFB-Präsidenten Gerhard Milletich könnte die Entlassung des 55-Jährigen sein.

Österreich ging nicht nur aufgrund der Abfuhr im Hinspiel (0:4 im März) als relativ klarer Außenseiter in diese Begegnung. Während Dänemark ohne jeden Makel durch die ersten sieben Spiele der Qualifikation marschiert war (sieben Siege, 26:0-Tore), plagen das ÖFB-Team seit der Euro im Sommer ein massiver Formverlust und Verletzungspech. Dabei war ausgerechnet dieser Abend in Kopenhagen zum Schicksalsspiel für Franco Foda ausgerufen worden. Niederlagen gegen Israel und Schottland hatten vor allem dem Teamchef massive Kritik eingebracht, der jüngste Erfolg auf den Färöern (2:0) verschaffte ihm nur kurzfristig etwas Luft.

Dabei blieb der aus heimischer Sicht befürchtete Sturmlauf der Dänen – selbst ein Kantersieg war im Vorfeld denkmöglich gewesen – aus, nachdem sich beide Mannschaften in Halbzeit eins noch neutralisiert hatten. Der EM-Halbfinalist kam durch Skov Olsen (24.) und Damsgaard (31.) zu zwei guten Möglichkeiten, scheiterte aber an Torhüter Bachmann. Österreich erledigte seine Defensivaufgaben zunächst ordentlich, offensiv aber blieb man über 94 Minuten alles schuldig.

Kein Plan, keine Gefahr

Leichtfertige Ballverluste erschwerten die Bemühungen, oftmals scheiterte der Versuch des geordneten Spielaufbaus schon auf Höhe des eigenen Strafraums, spätestens aber im Mittelfeld. Das Spiel mit dem Ball war ungeordnet, es fehlte der klare Plan, das war ab der 53. Minute augenscheinlich geworden, nachdem Außenverteidiger Maehle die Gastgeber in der 53. Minute in Führung geschossen hatte und Österreich einem Rückstand hinterherlief.

Alaba und Co. war das Bemühen nicht abzusprechen, die Spieler aber wirkten auf dem Rasen zum wiederholten Mal verloren. Die aktuellen Ausfälle (u.a. Arnautović, Baumgartner, Schlager, Kalajdžić) wiegen freilich schwer, aber sie rechtfertigen nicht die Tatsache, dass Österreichs Team in seiner Harmlosigkeit versank. Es gab in 94 Minuten keinen einzigen Torschuss ab. „Das war viel zu wenig“, sagte Konrad Laimer.

("Die Presse", Printausgabe 13.10.2021)

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