Kommentar

Neulich in Titograz

Elke Kahr gewann die Gemeinderatswahlen in Graz.
Elke Kahr gewann die Gemeinderatswahlen in Graz.APA/ERWIN SCHERIAU
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Für Elke Kahrs KPÖ gelten offenbar andere Maßstäbe.

Regimegegner wurden umgebracht oder auf die Gefängnisinsel Goli Otok verbracht. In Titos Jugoslawien. „Tito ist mein Vorbild“ übertitelte die kroatische Zeitung „Jutarnji list“ neulich ein Interview mit Elke Kahr. Kahr relativierte das dann ein wenig: Sie habe keinen Einfluss auf den Titel gehabt, habe Titos Weg der blockfreien Staaten aber tatsächlich für gut befunden. „Es war das tauglichste System dieser ganzen Staaten, und ich hatte das Gefühl, so könnte es gehen.“ Im Interview heißt es noch: „Ich habe Tito geliebt.“

Wes Geistes Kind die KPÖ ist, zeigt sich hier deutlich. Werner Murgg ist offensichtlich kein Einzelfall. Die Verharmlosung (post-)kommunistischer Diktatoren ist systemimmanent. Wenn man die demokratiepolitisch üblichen Maßstäbe an die Grazer KPÖ anlegen würde, dann wäre Elke Kahr als Bürgermeisterin eigentlich untragbar. Sie wird es nun wohl – mithilfe der SPÖ und der Grünen.

oliver.pink@diepresse.com

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