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Apple Pay bleibt in Österreich eine Randerscheinung

Die Presse/Clemens Fabry
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Online-Shopping ist in Österreich endgültig angekommen und während im Vorjahr immer mehr mit Karte bezahlt wurde, werden Dienste wie Apple-, Google-Pay oder Bluecode kaum genutzt.

Als im März des Vorjahres das Coronavirus Österreich erreichte, gab es zahlreiche Maßnahmen, um die Ansteckung zu verringern. Dazu zählte auch der Aufruf, die Bargeldzahlungen zu reduzieren. Aus diesem Grund wurde auch das Limit für kontaktlose Bezahlungen von 25 auf 50 Euro erhöht. Eine Umfrage der Österreichischen Nationalbank zeigt, dass rund ein Viertel der Österreicherinnen und Österreicher 2020 ihr Zahlungsverhalten entsprechend angepasst haben. Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 ist die Bargeldzahlung um 13 Prozentpunkte zurückgegangen. Zahlen mit dem Handy, wie über Blue Code oder allen voran Apple Pay, das seit 2019 in Österreich verfügbar ist, oder Google Pay, das im Vorjahr startete, spielte weiterhin so gut wie keine Rolle.

Trotz des sehr hohen Zahlungskartenbesitzes von 97 Prozent der in Österreich lebenden Menschen blieb Bargeld mit 66 Prozent aller Transaktionen am Kassenpult das beliebteste Zahlungsmittel. Der Gesamtwert der Bargeld-Transaktionen an der Kassa verringerte sich im abgelaufenen Jahr aber von 58 auf 51 Prozent.

Transaktionen mit Debitkarten verzeichneten im Vergleich zu 2019 einen anteilsmäßigen Zuwachs von zehn Prozentpunkten auf 27 Prozent. Mit Kreditkarten wurden dagegen lediglich zwei Prozent der Zahlungen abgewickelt. Nur 0,7 Prozent der Transaktionen wurden via Mobiltelefon (z. B. Apple Pay, Google Pay, Blue Code) bezahlt. "Erwartungsgemäß ist dieser Anteil bei den unter 30-Jährigen am höchsten und sinkt mit zunehmendem Alter", so die Nationalbank.

Mehr als die Hälfte shoppt online

Der Anteil kontaktloser Debitkartenzahlungen ohne PIN-Eingabe sei gegenüber Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) aus dem Jahr 2019 von damals 28 Prozent deutlich um 16 Prozentpunkte gestiegen. "Wir nehmen an, dass dieser Anstieg auf eine gewisse Unsicherheit während der Pandemie und auf die Vereinfachung dieser Zahlungen durch die Erhöhung des Transaktionslimits von 25 auf 50 Euro zurückzuführen ist", meint dazu OeNB-Direktor Eduard Schock.

In der OeNB-Umfrage (Sample: 2552 Personen) gaben rund 62 Prozent der Befragten an, in den vergangenen zwölf Monaten Produkte im Internet gekauft oder bezahlt zu haben. Darüber hinaus bestätigte fast ein Drittel der Befragten, seit Beginn der Pandemie deutlich (elf Prozent) oder etwas (19 Prozent) mehr im Internet eingekauft zu haben - allerdings hatte nur knapp ein Prozent der Befragten zum ersten Mal überhaupt einen Online-Kauf durchgeführt. Etwa die Hälfte (48 Prozent) gab an, ihr Online-Kaufverhalten nicht verändert zu haben.

Im Online-Handel kamen als anteilsmäßig häufigstes Zahlungsmittel Überweisungen (31 Prozent) bzw. Internetbezahlverfahren (25 Prozent) wie z. B. PayPal und Klarna zum Einsatz. Rund ein Fünftel der Online-Transaktionen wurde mit Kredit- (15 Prozent) oder Debitkarten (6 Prozent) abgewickelt, gefolgt von Lastschriftverfahren mit einem Anteil von 11 Prozent. Bei 5 Prozent der Bestellungen zahlten die Befragten bar, etwa via Nachnahme bei Lieferung der Ware.

(bagre/APA)

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