Stahlindustrie

China schwächelt: Weltstahlverband senkt seine Prognosen

REUTERS
  • Drucken

Ursache hierfür sei vor allem die schwächere Nachfrage in China. Das Land verbraucht etwa die Hälfte des weltweit hergestellten Stahls.

Die Erholung der Stahlnachfrage wird heuer und im nächsten Jahr nach Einschätzung des Weltstahlverbands geringer ausfallen als bisher erwartet. Die Nachfrage werde 2021 um 4,5 Prozent ansteigen, teilte der Verband am Donnerstag mit. Im April hatte er noch ein Wachstum von 5,8 Prozent in Aussicht gestellt. Für 2022 liegt die Prognose nun bei plus 2,2 anstatt 2,7 Prozent.

Ursache hierfür sei vor allem die schwächere Nachfrage in China. Dort werde der Verbrauch heuer wohl um ein Prozent sinken, nachdem bisher ein Plus von drei Prozent erwartet wurde.

China verbraucht etwa die Hälfte des weltweit hergestellten Stahls. In der Volksrepublik schwächelt der Immobilienmarkt, in die Schlagzeilen geraten ist vor allem der überschuldete Evergrande-Konzern. Zudem hat die Führung in Peking die Industrieproduktion zum Teil gedrosselt, um die Klimaschutzziele zu erfüllen. Die Nachfrage in China ist auch für europäische Player wie Thyssenkrupp und Salzgitter von großer Bedeutung. Geht der Verbrauch dort zurück, weichen die Hersteller oft auf Exportmärkte wie Europa aus. In der World Steel Association sind Hersteller vertreten, die etwa 85 Prozent der weltweiten Stahlproduktion abdecken.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

CHINA-PROPERTY-ECONOMY-EVERGRANDE
China

Evergrande: Chinas Notenbank sieht keine Gefahr für Finanzmärkte

Die Notenbank hat ihr wochenlanges Schweigen im Hinblick auf Evergrande gebrochen. Es sei unwahrscheinlich, dass sich die Krise von Evergrande auf andere Bereiche ausdehne.
Insider

Evergrande: Milliardenverkauf der Hongkong-Zentrale offenbar gescheitert

Verhandelt worden sei ein Kauf des Gebäudekomplexes für umgerechnet 1,7 Milliarden Dollar. Das Scheitern der Verhandlungen ist ein weiterer Rückschlag für den hoch verschuldeten Immo-Konzern.
China

Evergrande verpasst weitere Zinszahlung

Es ist der dritte Zahlungsausfall des chinesischen Krisenkonzerns innerhalb weniger Wochen. Die Sorge vor einem Flächenbrand in Chinas Immobiliensektor wächst.
FILES-CHINA-ECONOMY-PROPERTY
Immobilien

China droht Kettenreaktion: Auch Evergrande-Rivalen in Geldnöten

Auch der Evergrande-Rivale Fantasia Holdings ließ eine Zahlungsfrist für Anleihezinsen verstreichen. Chinas Immobilienkrise zieht immer weitere Kreise.
Kettenreaktioin

Evergrande-Krise in China reißt weitere Immobilienfirmen mit sich

Fantasia schränkte nach einer Bonitätsherabstufung seinen Anleihenhandel ein. Modern Land kann seine Schulden nicht zurückzahlen. Platzt die chinesische Immobilienblase?

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.