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Im Weltall des Kitsches: Neues Album von Coldplay

Warner
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Auf ihrem neunten Album „Music Of The Spheres“ begibt sich die britische Band Coldplay zu den Sternen – und trägt besonders dick auf. Ist sie nur naiv oder steckt tiefere Philosophie dahinter?

Das Cover ist von einnehmender Klarheit: Himmelskörper schweben durch die ewige Nacht des Alls. Gut, ein paar davon haben schon eine recht eigenwillige Form. Einer ist würfelig, ein anderer ähnelt dem Unendlichkeitszeichen, wie es früher die hiesige Supermarktkette Konsum als Logo verwendet hat. Jeder, der irgendwann in der Schule von der Pythagoräischen Kosmologie gehört hat, assoziiert mit diesem Bild den unhörbaren Klang der Himmelskörper, der Sphärenharmonie erzeugt. Allein, die Planeten, die sich bei Coldplay durchs Weltall wälzen, heißen nicht Venus, Mars und Jupiter, sondern Echo, Kubik, Floris und so fort.

Calypso nennt sich der erdähnlichste. Von ihm kommt laut vollständigem Titel dieses Album: „Music Of The Spheres: Vol. 1. From Earth With Love.“ Machen Coldplay jetzt traulichen New Age? Nicht wirklich. Die neuen Songs sind exakt von der penetrant gut gelaunten Anmutung, die man von dieser Band kennt, sie folgen dem grellen Glücksanspruch, den sie propagiert. Schon der erste Song, das von einem kräftigen Beat angetriebene „Higher Power“, rückt die gern in himmlische Sphären projizierte höhere Macht ins Irdische. Chris Martin jubiliert: „That you've got a higher power, got me singing every second, dancing every hour.“

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