Malerei

Martha Jungwirth, fulminant in Paris

Martha Jungwirths "Hund" (2020).
Martha Jungwirths "Hund" (2020).(c) Charles Duprat
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Alle Stockwerke bekam die Wienerin in der Galerie Ropac für ihre erste Ausstellung – voll wütenden Getiers.

Manchmal muss man ihr ganz nahe treten, selbst der ganz weitsichtigen, mit bis zu neun Meter Länge fast panoramahaften neuen Malerei Martha Jungwirths. Und immer wird man belohnt, denn nicht nur was sie malt, auch wie sie mit dem Material umgeht – der schweren Ölfarbe, dem dünnen Packpapier – ist ungemein delikat. An einer Stelle wird Farbe bis zu trockener Brüchigkeit aufgehäuft, an anderer nur hingehaucht wie bei einem Aquarell. In einem Bild ist klar Animalisches erkennbar, im anderen nur Formgeschwader. Immer aber ist diese Malerei direkt, wie gerade aus der Höhle von Lascaux geleuchtet, feinnervig und wund liegt sie vor uns, Skelette unseres kollektiven Bildgedächtnisses.

Alle drei Stockwerke seiner zentral im Marais gelegenen Pariser Galerie hat Thaddaeus Ropac der 81-jährigen Wiener Malerin übergeben, ihr erster derart großer Auftritt – nicht nur bei ihrer neuen Vertretung, auch in Paris selbst. Ein fulminanter Beginn in beiden Fällen, Jungwirth, in Frankreich weniger bekannt, sorgte jedenfalls für Aufmerksamkeit, auch für Diskussionen, etwa über die Praxis, ihre Papierarbeiten auf Leinwand aufzutragen. Das tut sie allerdings schon länger, man sah es schon in ihren großen Ausstellungen der vergangenen Jahre in Krems und Wien. Noch nie aber sah man Jungwirth derart konzentriert figurativ wie in diesen neuesten Bildern in Paris.

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