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Kalifornien: Gesetz für genderneutrale Spielzeugabteilungen

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Ab 2024 sind große Einzelhandelsgeschäfte im Bundestaat Kalifornien dazu verpflichtet, genderneutrale Abteilungen für Spielwaren und Kinderpflegeprodukte einzurichten. Bei Nichteinhaltung drohen Strafen.

Es sei die Fortsetzung eines allmählichen Wandels - so beschreibt der kalifornische Abgeordnete Evan Low das von ihm eingebrachte Gesetz, das in Zukunft für genderneutrale Spielwarenabteilungen im Einzelhandel sorgen soll. Das Gesetz soll erstmal nur für Geschäfte mit mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelten. Der US-amerikanische Discounter Target hat sich bereits 2015 von der Einteilung in Buben- und Mädchenwaren verabschiedet. Immer mehr Stores ziehen nach.

Ab 2024 soll das Fehlen genderneutraler Abteilungen in Kalifornien strafbar werden. Bei einem ersten Verstoß sei mit einer Sanktion von 250 US-Dollar zu rechnen, bei einem weiteren Verstoß verdopple sich der Betrag.

Auf Worte folgen Taten

Auslöser für das neue Gesetz soll die zehnjährigen Tochter einer Kollegin des Abgeordneten Low gewesen sein. Sie fragte ihre Mutter, wieso man in die Jungsabteilung gehen müsse, um bestimmte Spielsachen zu finden. Mangels passender Antwort reichte diese die Frage ihres Kindes weiter. Reagiert wurde mittels Gesetzesentwurf.

Dass Spiele eine große Rolle in der Entwicklung bestimmter Fähigkeiten von Kindern einnehmen, geht aus diversen Untersuchungsergebnissen hervor. Eine erst kürzlich veröffentlichte Studie des Spielzeugherstellers Lego und des Geena Davis Institutes veranschaulichte, dass die genderklischeehafte Zuteilung von Spielwaren zur Ungleichheit der Geschlechter innerhalb der Gesellschaft führen kann. Dem wolle man in Kalifornien nun nach und nach ein Ende setzen. "Es ist wichtig, dass wir als Staat unsere Werte der Vielfalt und Inklusion demonstrieren,“ findet Low.

(evdin)

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