Schon bald könnten in Österreich sämtliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie fallen, sagt Eva Schernhammer von der Med-Uni Wien.
Interview

Epidemiologin: "Haben die Pandemie in zwei, drei Monaten hinter uns"

Epidemiologin Eva Schernhammer von der Medizinischen Universität Wien kann sich „schwer vorstellen, dass uns die Situation noch einmal so entgleitet wie im vergangenen Herbst“. Auch an eine besonders starke Grippewelle in diesem Winter glaubt sie nicht.

„Wenn die Zahlen Ende des Jahres immer noch stabil sind, was das endgültige Ende der Pandemie bedeuten würde, wäre es an der Zeit, alle Maßnahmen aufzuheben“, sagt Eva Schernhammer, Leiterin des Zentrums für Public Health und der Abteilung für Epidemiologie an der Med-Uni Wien sowie Mitglied des Expertengremiums der Bundesregierung. Daran, dass die Intensivstationen in Österreichs Spitälern in den kommenden Wochen und Monaten an ihre Grenzen stoßen könnten, glaubt sie aus verschiedenen Gründen nicht mehr. Selbst dann, wenn es in der kalten Jahreszeit noch einmal zu einem Aufwärtstrend kommen sollte. Eva Schernhammer im Interview.

Die Presse: Bei unserem letzten Interview Mitte August meinten Sie, dass in Österreich noch Ende dieses Jahres der Gemeinschaftsschutz, auch kollektive oder Herdenimmunität genannt, erreicht und die Pandemie zu einer Endemie mit wiederkehrenden, aber bewältigbaren Infektionswellen wird. Wie bei der Grippe. Tatsächlich ist sowohl die Zahl der Intensivpatienten als auch jene der Neuinfektionen seit Wochen stabil. Von einer drohenden Überlastung der Intensivstationen kann – entgegen anderer Prognosen – keine Rede sein. Vorbehaltlich unvorhersehbarer Entwicklungen wie etwa neuen Varianten: Haben wir die Pandemie endgültig überstanden?

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