Mutmaßlicher Anschlag

Angreifer in Norwegen womöglich "psychisch krank"

Polizeiinspektor Per Thomas Omholt bei der Pressekonferenz am Freitag.
Polizeiinspektor Per Thomas Omholt bei der Pressekonferenz am Freitag.(c) APA/AFP/NTB/TERJE BENDIKSBY
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Am Donnerstag tötete ein zum Islam konvertierte Däne fünf Menschen mit Pfeil und Bogen. Zunächst war von einem Terroranschlag ausgegangen worden.

Der Mann, der am Mittwoch in Norwegen fünf Menschen mit Pfeil und Bogen getötet hat, ist den Behörden zufolge vermutlich psychisch krank. Die Beamten hätten in mehrere Richtungen ermittelt, sagte Polizeiinspektor Per Thomas Omholt am Freitag bei einer Pressekonferenz. "Die Hypothese, die sich in den ersten Ermittlungstagen am meisten erhärtet hat, ist die, dass eine Krankheit den Hintergrund
bildet". Allerdings werde auch noch in andere Richtungen ermittelt. Am Vortag war noch über einen terroristischen Hintergrund gemutmaßt worden.

Der Tatverdächtige sei in eine geschlossene psychiatrische Einrichtung gebracht worden, sagte Omholt. Er habe die Taten eingeräumt, sich jedoch nicht schuldig bekannt.

Radikalisierung von Täter bekannt

Bei der Tat in der Kleinstadt Kongsberg, etwa 70 Kilometer westlich der Hauptstadt Oslo, wurden vier Frauen und ein Mann im Alter zwischen 50 und 70 Jahren getötet. Drei Personen wurden verletzt. Bei dem mutmaßlichen Täter, einem 37-jährigen zum Islam konvertierten Dänen, hatte es nach Polizeiangaben Anzeichen für eine Radikalisierung gegeben.

Eine Regierungssprecherin sagte am Freitag in Berlin, die Bundesregierung und mit ihr Kanzlerin Angela Merkel seien schockiert über die Gewalttat. "Deutschland trauert mit dem norwegischen Volk um die fünf getöteten Menschen, die jäh aus dem Leben gerissen wurden." Es gebe eine tief empfundene Anteilnahme in Deutschland. "Den Verletzten wünschen wir rasche und vollständige Genesung."

Bei der Attacke handelt es sich um den schwersten Anschlag in Norwegen seit zehn Jahren: 2011 hatte der Rechtsextreme Anders Behring Breivik 77 Menschen getötet, die meisten davon in einem Jugendcamp auf der Insel Utoya.

(Reuters)

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