Evergrande

China beruhigt Märkte

Die Zentralbank äußerte sich erstmals.

Hongkong. Der geplante milliardenschwere Verkauf der Hongkong-Zentrale des angeschlagenen chinesischen Immobilienriesen Evergrande ist vorerst geplatzt. Der dem Staat gehörende Immobilienentwickler Yuexiu Property hat sich aus den Gesprächen angesichts der schwierigen Finanzlage des Unternehmens zurückgezogen, wie es heißt. Verhandelt worden sei ein Kauf des Gebäudekomplexes für umgerechnet 1,7 Milliarden Dollar. Evergrande und Yuexiu ließen Anfragen nach einer Stellungnahme unbeantwortet.

Chinas Zentralbank versuchte am Freitag, Befürchtungen vor größeren Auswirkungen der Evergrande-Krise zu zerstreuen und brach erstmals ihr Schweigen. Die von der finanziellen Schieflage des Konzerns ausgehenden Risken für das Finanzsystem seien kontrollierbar, sagte ein Sprecher der Notenbank. Es sei unwahrscheinlich, dass sich die Krise von Evergrande auf andere Bereiche ausdehne.

Die Zentralbank rief die Banken allerdings dazu auf, für eine stabile Kreditversorgung der Immobilienunternehmen des Landes zu sorgen. In der Früh hatte die Agentur Bloomberg berichtet, dass die Regierung in Peking die Vergabe von Immobilienkrediten erleichtert habe, um die Gefahr eines Übergreifens der Evergrande-Krise auf die Finanzmärkte klein zu halten. Die Evergrande-Krise lastet auf Chinas Finanz- und Immobilienmarkt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.10.2021)

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