70-Jahr-Feier der ÖVP im Schottenstift am 17. April 2015 mit Obmann Mitterlehner.
Volkspartei

Die Geschichte der ÖVP: Erst Gott, dann der "Messias"

Wie eine heterogene Sammelbewegung ohne wirkliches Ziel zur mächtigsten Partei der Zweiten Republik wurde. Eine kurze Geschichte der Österreichischen Volkspartei.

Reinhold Mitterlehner hatte die Ehre, zum 70. Geburtstag der Österreichischen Volkspartei zu laden. In das Wiener Schottenstift. Zuvor gab es in der Schottenkirche nebenan noch eine Messe zum Geburtstag, zelebriert von Kardinal Christoph Schönborn. „Allzu Menschliches und auch Unmenschliches“ sei in der ÖVP im Laufe der Jahrzehnte geschehen, predigte der Wiener Erzbischof. „Daher wollen wir Gott um Verzeihung bitten.“ Und die ÖVP-Granden, allen voran der amtierende Parteiobmann Reinhold Mitterlehner erhoben sich zum Schuldbekenntnis. Das war am 17. April 2015.

Am 17. April 1945 war hier, im Wiener Schottenstift, die ÖVP gegründet worden. Eine Sammelpartei, aufgesetzt auf den Torso der alten christlich-sozialen Partei, die mehr oder weniger diskreditiert war durch die diktatorische Machtübernahme des Engelbert Dollfuß. Auch darüber, wie dessen Regierungszeit genannt werden sollte, herrschte lang Unklarheit: Ständestaat? Austrofaschismus? Reinhold Mitterlehner sprach beim 70-Jahre-Festakt im Schottenstift von einer „Kanzlerdiktatur“.

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