LAWard 2021

Jusstudium: Solides Basiswissen ist entscheidend

Georg Kodek und Clemens Hasenauer
Georg Kodek und Clemens HasenauerDie Presse
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Zum 13. Mal prämieren die Wirtschaftsrechtskanzlei Cerha Hempel und die WirtschaftsuniversitätWien herausragende Bachelor-, Master- und PhD-Arbeiten aller Rechtsfakultäten Österreichs.

Es hängt nicht nur mit den politischen Ereignissen der vergangenen Tage zusammen: „Das Wirtschaftsstrafrecht ist als Materie hochinteressant“, sagt Clemens Hasenauer, Managing Partner bei der auf Wirtschaftsrecht spezialisierten Kanzlei Cerha Hempel. Denn neben guten Strafrechtskenntnissen benötige man für diesen Rechtsbereich auch eine gute betriebswirtschaftliche Ausbildung. Bilanzlesen, ja, das sei wichtig. „Entscheidend aber ist, die wirtschaftlichen Zusammenhänge zu verstehen, darunter die Logistik, Liefer- und Wertschöpfungsketten, genauso wie Management und Führung.“

Georg Kodek, Professor für Zivilrecht an der Wirtschaftsuniversität Wien, argumentiert in eine andere Richtung: „Wir wissen nicht, was in fünf, zehn Jahren nachgefragt wird. Entscheidend sind solides Basiswissen und eine solide Basisausbildung.“ Und noch etwas: Er rät Studierenden dazu, nicht auf Wissen mit zu kurzer Halbwertszeit zu setzen. Konkret spricht er etwa Steuerrecht an, das permanent Novellierungen erlebt.

Auf einen Blick

Die Wirtschaftsrechtskanzlei Cerha Hempel vergibt gemeinsam mit der Wirtschaftsuniversität Wien und der „Presse“ insgesamt 3500 Euro für herausragende Arbeiten in den drei Kategorien Bachelor- und Masterarbeiten und Dissertationen. Der LAWard ist offen für alle juridischen Fakultäten Österreichs. Ende der Einreichfrist: 31. Oktober. Facultas publiziert die prämierte Dissertation.

Kodek sitzt der Jury vor, die alle Einreichungen zum LAWard-Wettbewerb begutachtet. Den LAWard vergibt die Wirtschaftskanzlei Cerha Hempel heuer bereits zum zwölften Mal. Gemeinsam mit der WU Wien und der „Presse“ werden für ausgezeichnete studentische Arbeiten 3500 Euro ausgelobt. Gemeinsam mit Kodek werden Rechtsanwalt und Strafrechtsprofessor Peter Lewisch, Erich Vranes, Professor für Europa- und internationales Recht, und Hasenauer die Jury bilden.

Gefragt seien Arbeiten mit Qualität, sagt Kodek und spricht damit Gliederung, Aufbau, Sprache und Tiefe der Argumentation an. Offen ist die Jury auch für fremdsprachige Arbeiten, speziell in englischer Sprache, wie Hasenauer betont – 2009 wurde bereits eine Dissertation in englischer Sprache mit dem LAWard ausgezeichnet.

Profilbildung ist sinnvoll

Apropos Internationalität: Das Wiener Juridicum bietet seit diesem Herbstsemester zusätzlich das Bachelorstudium Internationale Rechtswissenschaften, die WU bietet wirtschaftliche, die Sigmund Freud PrivatUniversität psychologische Spezialisierung an. Diese Profilbildung halten Kodek und Hasenauer für sinnvoll. „Wer genaue Berufsvorstellungen hat, sollte sich konkret entscheiden, aber: „Man kann nichts falsch machen, alle bieten eine solide Grundausbildung“, sagt Kodek.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.10.2021)

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