Buch

Wenn Frauen in den Krieg ziehen

Maaza Mengiste lebt in New York. Der Roman stand auf der Shortlist des renommierten Booker-Preises 2020.
Maaza Mengiste lebt in New York. Der Roman stand auf der Shortlist des renommierten Booker-Preises 2020.Nina Subin
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Mit ihrem opulenten Roman „Der Schattenkönig“ setzt Maaza Mengiste den vergessenen Kämpferinnen gegen das faschistische Italien im Abessinien-Krieg ein Denkmal.

Äthiopien, 1935: Das faschistische Italien marschiert ins damalige Abessinien ein. Mit Zehntausenden hochgerüsteten Soldaten will Italiens Diktator Benito Mussolini das ostafrikanische Reich unterwerfen, es soll ein Höhepunkt der europäischen Kolonialfeldzüge werden. Sie treffen auf schlecht ausgestattete äthiopische Kämpfer, die sich mit altmodischen Gewehren zu verteidigen versuchen. Die Moral ist am Boden, als sich Kaiser Haile Selassie nach Großbritannien ins Exil absetzt. Das ist der historische Hintergrund, vor dem Maaza Mengiste ihren Roman „Der Schattenkönig“ entspinnt.

Der Schattenkönig selbst ist, anders als der Titel vermuten lässt, in dem Werk eher eine Randfigur. Er steht für eine Kriegslist, die bei den demoralisierten äthiopischen Truppen im Verlauf des italienischen Feldzugs neuen Kampfesmut wecken soll: Eine kleine Gruppe Soldaten verwandelt einen ihrer Gefährten in einen Doppelgänger des geflohenen Kaisers. Diese Figur – in Wahrheit ein Mann namens Minim, was „Nichts“ bedeutet – taucht auf den Schlachtfeldern auf und motiviert durch sein Erscheinen die Kämpfer. Der Trick wirkt: Die Äthiopier jubeln, Mut und Zuversicht kehren zurück.

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