Elisabeth Omerzu leitet einen Kindergarten mit 130 Kindern.
Elementarpädagoginnen

Ausgelaugte Pädagoginnen: Kein Kinderspiel

Die Elementarpädagoginnen sind durch die Pandemie am Limit. Sie können und wollen nicht mehr unter so schlechten Rahmenbedingungen Bildungsarbeit für Kinder leisten. Die Forderungen sind seit Jahren bekannt. Warum tut sich da so wenig?

»Neun Jahre später: » Im Grund ist es ein Elend. Weil sich nichts verändert hat.««

Anna Berger (Name geändert) hat die Demonstration an jenem Samstag mit einem schlechten Gefühl verlassen. Vor neun Jahren war die Elementarpädagogin mit ihrem eigenen Kind auf den Schultern auf der Wiener Demo mitgegangen. „Es war laut, es hat gut gestartet, es waren viele da“, sagt die Leiterin eines Kindergartens in Wien mit rund 80 Kindern heute. „Aber das Ende war ein Drama.“ Eingezwickt zwischen Häuserfronten hat sie das Ende der Demo erlebt. „Als hätten sie uns ins letzte Eck verfrachtet, damit uns niemand sieht.“ Und genauso sei es auch passiert. „Im Grunde ist es ein Elend. Weil sich nichts verändert hat.“

Neun Jahre ist es her, seit die Kindergartenpädagoginnen in einer großen Demo laut auf ihre prekäre Situation aufmerksam machten und die „Presse am Sonntag“ groß darüber berichtete. Doch damals waren die Kindergärten nicht geschlossen. „Während die Lehrergewerkschafter einen ähnlichen Aufstand wohl an einem Vormittag mitten in der Schularbeitszeit angesetzt hätten (...), haben sich die Kindergärtnerinnen entschieden, am Wochenende zu demonstrieren. In ihrer Freizeit. Während alle Kindergärten geschlossen sind. Damit auch sicher niemand das Fehlen der Pädagoginnen bemerkt. Tja“, schrieb „Die Presse“ in einem Leitartikel.

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