ÖFB-Präsident Milletich: "Foda bleibt Teamchef"

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Die Ordentliche Bundeshauptversammlung hat heute in Velden KR Gerhard Milletich mit 11:2 Stimmen zum neuen ÖFB-Präsidenten gewählt.

Velden. Gerhard Milletich wirkt ruhig und gelassen. Der Burgenländer, 65, nahm in Velden entspannt Platz, um sich als ÖFB-Präsident und seine Ideen zu präsentieren. Der Burgenländer 65, sprach von einer großen Ehre, diese ehrenamtliche Tätigkeit, die in Wahrheit ein „Fulltime-Job“ ist, ausüben zu dürfen. Milletich, der einst dem ESV Parndorf vorstand, seit 2012 Landespräsident im Burgenland war, nicht nur als Verleger (Bohman) sehr gute Kontakte zur Landespolitik pflegt und auch im ÖFB-Präsidium saß, wurde im Rahmen der Ordentlichen Bundeshauptversammlung mit 11:2-Stimmen als Nachfolger von Leo Windtner gewählt.

Er wisse um die Größe der Aufgabe Bescheid. Und die dringende Teamcheffrage? „Ich lehne Hüftschüsse ab. Für mich steht außer Frage, dass Franco Foda nicht die November-Lehrgänge leiten wird. Er war ja nicht unerfolgreich. Die WM-Qualifikation jedoch war nicht wirklich zufriedenstellend. Aber, er hat einen Vertrag und ich will mich mit Sport-Experten im Verband beraten. Foda bleibt Teamchef.“

Expertise von Fachleuten

Am Mittwoch trifft sich Milletich mit den „Experten“. Das sind Sportdirektor Peter Schöttel, Generalsekretär Thomas Hollerer und ein Landes-Vertreter. Auch von diesen Seiten ist die Tendenz klar, der ÖFB wird an Foda festhalten. Verliert Österreich aber gegen Israel (12. November) oder Moldau (15. XI., beides Wörthersee-Arena), entfacht die Frage erneut, ob Foda auch der Richtige ist um die Mannschaft ins WM-Playoff im März 2022 zu führen.

Milletich, der sich keinesfalls für einen „Polterer“ hält, wolle solide, korrekte Analysen. Was andere von außen rufen, interessiere in der Mitte nicht. „Und was passiert, wenn Foda im November Erfolg hat?“, stellte er die Gegenfrage. Für solche Entscheidungen habe er Fachleute um sich, es gelte zudem nachhaltige Lösungen zu finden. Er sei „strikt dagegen“, Foda schon jetzt freizustellen.

In der Teamchef-Entscheidung habe Peter Schöttel „den Lead“, so Milletich. Auch ihn sollten „Experten flankieren“. Der ÖFB-Chef nannte in diesem Zusammenhang Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund.

Neues ÖFB-Heim in Aspern

Über der zweiten Großbaustelle des Verbandes hingegen steigt längst „weißer Rauch“ auf. Die Grundsatzentscheidung, in Aspern ein Kompetenzzentrum zu errichten, wurde getroffen – „Die Presse“ berichtete. Bund, Stadt und ÖFB werden sich die Kosten von 60 Millionen Euro aufteilen, und Milletich werde darauf achten, dass sich auch nicht überschritten werden.

Der Spatenstich soll im kommenden Jahr erfolgen, das an der U2 liegende Trainingszentrum könnte im ersten Halbjahr 2024 einsatzbereit sein. Das bereits von Windtner – er wurde Ehrenpräsident des Verbandes – lancierte Projekt umfasst ein Kleinstadion, eine Fußball-Halle mit Kunstrasen, zwei Naturrasen- und einen Kunstrasen-Platz, das neue ÖFB-Hauptquartier sowie ein Hotel. Am Donnerstag tagt dazu bereits die Arbeitsgruppe.

Gerüchte? „Haltlos, wertlos!“

Womit klar ist, dass ein anderes Prestigeprojekt, nämlich das lange und sagenumwobene „Nationalstadion“ endgültig Geschichte ist. Milletich sagte es bestimmt. Das habe derzeit keine Priorität. „Und, es würde die finanziellen Mittel des ÖFB übersteigen, wenn man zwei Bauprojekte hätte.“

Milletich empfand die Wahl zum Präsidenten des größten Sportfach-Verbandes des Landes als Ehre. Der Unternehmer sehe sich als Teamplayer und sei keiner, „der glaubt, immer Recht haben zu müssen.“ Er höre auf sein Umfeld, aber Zweifel an seiner Integrität nach aufkeimender Kritik an einer Trainer-Anstellung vor 15 Jahren wies der neue ÖFB-Präsident zurück. „Die Gerüchte sind haltlos, wertlos und sinnlos. Es gibt gar nichts.“

Der Tiroler Landesverbands-Präsident Josef Geisler wurde zum ÖFB-Vizepräsidenten ernannt wie Johann Gartner (NÖ), Gerhard Götschhofer (OÖ) und Philip Thonhauser (Bundesliga). (fin)

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