Die Grünen arbeiten erstmals an einem Grundsatzprogramm, um „durchzulüften“.
Wien. Es war eine Premiere, die ohne Probleme über die Bühne ging: Die Wiener Grünen wählten am Samstag mit Judith Pühringer und Peter Kraus die erste Doppelspitze in ihrer Geschichte. Die Landesversammlung offenbarte dabei eine besondere Skurrilität: Die (bisher) einflussreichste Landespartei von Bundesparteichef Werner Kogler hat kein Parteiprogramm oder Grundsatzprogramm. Das ist zwar intern irgendwann aufgefallen, aber während der zehnjährigen Regierungsbeteiligung in Wien hatte die Partei dafür keine Kapazitäten. Nun, in der Opposition, sei der richtige Zeitpunkt, dieses Grundsatzprogramm zu erstellen, hatte Neo-Co-Parteichef Kraus erklärt.
Das Internet existiert nicht
Orientierungslos war die Partei in den vergangenen Jahren trotzdem nicht. Die Bundesgrünen besitzen ein Programm, an dem sich die Wiener Grünen orientieren. Allerdings wurde das Bundesprogramm vor langer Zeit geschrieben. „Beispielsweise kommt dort der Begriff Internet nicht vor“, meint Pühringer. Deshalb gehe es jetzt um ein modernes Parteiprogramm für die Wiener Grünen, das sich den großen Herausforderungen, wie beispielsweise der Digitalisierung, widmet. Der Startschuss dafür wurde eben vor zwei Tagen bei der Landesversammlung in der Messehalle gegeben.