ÖVP

Sobotka will zu gegebener Zeit über Vorsitz bei U-Ausschuss entscheiden

Sebastian Kurz und Wolfgang Sobotka vergangene Woche im Parlament
Sebastian Kurz und Wolfgang Sobotka vergangene Woche im ParlamentREUTERS
  • Drucken

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka stieß bereits im Ibiza-Untersuchungsausschuss auf Ablehnung der Opposition. Nun hieß es, er habe sich noch nicht festgelegt.

Im parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu mutmaßlicher Korruption in der ÖVP dürfte sich personell nicht viel ändern. Während die Parteien ihre bewährten Fraktionsführer ins Rennen schicken, ist aber vor allem die Frage nach dem Vorsitz ungeklärt. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) stieß bereits im Ibiza-Untersuchungsausschuss auf Ablehnung der Opposition. Nun hieß es, er habe sich noch nicht festgelegt.

Der Vorsitz Sobotkas war Auslöser etlicher Geschäftsordnungsdebatten im Ibiza-Untersuchungsausschuss. Vor allem die SPÖ hatte sich auf den Nationalratspräsidenten eingeschossen, war dieser doch zwei Mal selbst Auskunftsperson. Zudem warf die Opposition dem Nationalratspräsidenten einseitige Vorsitzführung zugunsten seiner Partei vor. Auch diesmal lehnen SPÖ, FPÖ und NEOS Sobotka ab.

Grüne wünschen sich Abgabe des Vorsitzes

Hatten sich die Grünen im Ibiza-Untersuchungsausschuss mit Kritik an Sobotka zurückgehalten, wird nun - nach der Regierungskrise - ein anderer Ton angeschlagen. War Klubchefin Sigrid Maurer mit Verweis auf die Geschäftsordnung noch von seinem Vorsitz ausgegangen, schlug Fraktionsführerin Nina Tomaselli am Sonntag in der ORF-"ZiB2" andere Töne an: Die Grünen würden sich wünschen, dass Sobotka den Vorsitz übergibt, sagte sie. Die Menschen würden sich jetzt "Ruhe in der Politik und sachliche Aufklärung" erwarten.

Sobotka selbst hat noch nicht klar Stellung bezogen und spielt auf Zeit. "Sachlich betrachtet gibt es eine geltende Geschäftsordnung und ein Verlangen auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses", sagte sein Sprecher und weiter: "Der Geschäftsordnungsausschuss wird über die Einsetzung beraten und der Präsident wird weitere Fragen zu gegebener Zeit entscheiden."

Krainer, Krisper und Hafenecker wieder dabei

Wer von den einzelnen Fraktionen in den Ausschuss entsandt wird, muss naturgemäß noch in den Klubs entschieden werden. Dennoch zeichnet sich ab, dass man dort personell auf bewährte Personen setzen wird, haben Jan Krainer (SPÖ), Christian Hafenecker (FPÖ) und Stephanie Krisper (NEOS) doch schon den neuen Ausschuss durch ihre Unterschrift beantragt. Die Grünen Tomaselli und David Stögmüller wurden laut einer Aussendung bereits designiert.

"Alles offen" ist hingegen laut offizieller Auskunft noch bei der ÖVP. Dort war zuletzt Andreas Hanger Fraktionsführer. Fest steht auch noch nicht, ob die ÖVP dem Untersuchungsgegenstand überhaupt zustimmen oder ihn beeinspruchen wird.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

 Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP)
U-Ausschuss

Edtstadler befürchtet ein "öffentliches Tribunal"

Die Verfassungsministerin wirft Kritikern des Informationsfreiheitsgesetzes ein "gelebtes Floriani-Prinzip" vor. Die Einführung eines Bundesstaatsanwaltes habe noch Zeit.
Wolfgang Sobotka (ÖVP) und Verfahrensrichter Wolfgang Pöschl
Causa ÖVP

Einstimmigkeit für Pöschl als Verfahrensrichter im U-Ausschuss

Seltene Einigkeit unter den Parlamentsparteien: Wolfgang Pöschl, der schon dem Ibiza-U-Ausschuss vorsaß, soll dies neuerlich tun. Das Thema diesmal: die ÖVP und etwaige Korruption.
FPÖ, SPÖ und Neos planen einen neuen U-Ausschuss
Inseratenaffäre

Neuer U-Ausschuss: Hafenecker rechnet mit ÖVP-Einsprüchen

Die Grünen werden sich nicht „vor den Karren der ÖVP spannen lassen“, glaubt der Freiheitliche. Mit einer türkisen Verzögerungstaktik rechnet er aber sehr wohl.
Wird Wolfgang Sobotka auch diesmal U-Ausschuss-Vorsitzender?
Parlament

U-Ausschuss: Maurer rechnet mit Sobotka als Vorsitzendem

"Nach seinen eigenen Maßstäben dürfte Sobotka den Vorsitz nicht übernehmen", meint SPÖ-Mandatar Jan Krainer.
Jan Krainer befürchtet, dass die Arbeit des kommenden U-Ausschusses sabotiert wird.
"Dringliche Anfrage"

"Größte Datenvernichtung": Debatte über angeblich Lösch-Pläne im Kanzleramt

Die SPÖ kritisierte, dass die Arbeit des künftigen U-Ausschuss behindert werden solle.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.