Immer nur auf Männersuche - Die Autorin jener Kolumne, die einst die Vorlage für die Kultserie lieferte, spricht heute von einer falschen Botschaft an Frauen.
Lange Zeit galten die vier Protagonistinnen von „Sex and the City“, Carrie, Samantha, Miranda und Charlotte, nicht nur als Mode-Ikonen, sondern auch als die Verkörperung all dessen, was der Feminismus der späten Neunziger Frauen zu bieten hatte: Ein aufregendes Leben in der Großstadt, frei von Konventionen und voller beruflicher und sexueller Abenteuer. Später bröckelte das Bild von „Sex and the City“ als feministischer Serie - zu leicht würden sich die Erfolge der vier Frauen einstellen, zu viele Gedanken würden sich die vier über Männer und Beziehungen machen.
Candice Bushnell (62) schrieb in den Neunzigerjahren die Kolumne "Sex and the City", die später als Buch veröffentlicht wurde und auf der die berühmte HBO-Serie lose basiert. Heute hat auch sie einen anderen Blick auf die Serie von damals. „Die TV-Show und die Botschaft waren am Ende nicht sehr feministisch“, sagt Bushnell im Interview mit der New York Post.
Witzig, aber gefährlich
Die Begeisterung für die Geschichte um Hauptfigur Carrie Bradshaw könne sie dabei durchaus verstehen, sagte Bushnell. "Es ist eine großartige Sendung, sie ist wirklich witzig." Aber sie habe das Gefühl, dass sich manche Fans zu sehr an den fiktiven Leben der Figuren orientierten.
"Die Realität ist, dass die Suche nach einem Mann auf lange Sicht vielleicht nicht die beste wirtschaftliche Wahl ist", befand Bushnell. Männer könnten für Frauen "in vielerlei Hinsicht sehr gefährlich sein", führte sie weiter aus. Die richtige Botschaft für Frauen vermittle das nicht.
Neuauflage im Dezember
Worum es in dem für Dezember angekündigten Reboot "And Just Like That“ der Serie geht, wisse sie selbst noch nicht, sagte die Autorin. Anschauen werde sie die Serie aber "auf jeden Fall". Im Jänner hatte der Streamingdienst HBO Max die Neuauflage der Kultserie um die Frauen und ihre Liebesabenteuer verkündet - mit Sarah Jessica Parker, Cynthia Nixon und Kristin Davis als Hauptdarstellerinnen und ausführende Produzentinnen an Bord.
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(APA/dpa)