Israel

„Er führte sich auf wie ein König“: Me-too-Vorwürfe gegen Schimon Peres

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Eine Ex-Abgeordnete wirft dem Friedensnobelpreisträger und israelischen Ex-Präsidenten Schimon Peres posthum vor, sie sexuell belästigt zu haben.

Die Me-too-Bewegung, die sich gegen sexuelle Belästigung richtet, hat posthum nun auch Israels Friedensikone Schimon Peres erreicht. Eine frühere Mitstreiterin, die ehemalige Parlamentsabgeordnete Colette Avital berichtete kürzlich in einem Interview mit der Tageszeitung „Haaretz“, Peres habe sie einst sexuell bedrängt: Im Jahr 1984 soll der damalige Ministerpräsident sie nach einem Gespräch gegen die Tür gedrückt und versucht haben, sie zu küssen. „Meine Beine zitterten, als ich ging“, berichtete Avital, heute 81 Jahre alt. „Mich hat das angewidert.“

Ein israelischer Fernsehsender veröffentlichte vor einigen Tagen die schriftliche Erklärung einer zweiten Frau, die angibt, ebenfalls körperlich von Peres bedrängt worden zu sein. Der „Haaretz“-Journalist Gideon Levy, der einige Jahre für Peres gearbeitet hat, sagte in einem Interview, er kenne Frauen, die mit dem Politiker nicht allein in einem Raum hätten bleiben wollen. Und Daniel Ben Simon, ein früherer Abgeordneter der Arbeitspartei, der einst auch Peres angehört hat, berichtete, Peres habe sich gegenüber Frauen aufgeführt wie ein „König, der tut, was ihm gefällt“ – ein Verhalten, das „nicht nur chauvinistisch“ sei, sondern Männer in Führungspositionen charakterisiere, „die glauben, alles zu verdienen“.

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