Wiener Ansichten

Minichlacke: Von der Tiefe eines stillen Wassers

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Was Maurer Wald, Lobau und Steinhofgründe verbindet: ein Stück Wiener Umweltgeschichte.

Stille Wasser sind tief. Das ist schnell gesagt. Doch wer von uns hätte jemals nachgemessen? So weiß auch ich nichts mit Bestimmtheit über Tiefe oder Untiefe jenes stillen Wassers zu bekunden, vor dem ich kürzlich unvermittelt stand; der Geschichte freilich, die mit seinem Namen verbunden ist, fehlt's an Tiefgang keineswegs.

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Ja, still ist sie fürwahr, die Minichlacke, gar nicht so versteckt im Maurer Wald gelegen, rechterhand der Maurer Lange Gasse nächst einem Parkplatz, der nicht nur an strahlenden Herbstwochenenden Spaziergänger ins Grüne lockt. Was mich betrifft, war es Zufall und ein Besuch bei Freunden, die mich kürzlich erstmals hier vorbeiführten. Und es brauchte erst eine Nachprüfung ein paar Tage später, dass mir bewusst wurde, es nicht mit einem x-beliebigen Wienerwald-Tümpel zu tun gehabt zu haben, sondern mit einem planvoll angelegten Biotop, benannt nach seinem Schöpfer: Hannes Minich (1946–2017), von Beruf Oberförster der Stadt Wien, langjähriger Präsident des Wiener Naturschutzbundes – und in so ziemlich jede Causa involviert, die ab den 1970ern in Sachen Erhalt städtischen Grünraums auszutragen war. Lobau, Steinhofgründe, Wienerwald, sie alle und ihr Schutz sind eng mit Minichs Namen verknüpft, und dass der bekennende Sozialdemokrat mit seinem Engagement in seiner eigenen Partei und der von ihr geführten Stadtregierung nicht gerade mehrheitsfähig gewesen sein wird, hat ihn nicht daran gehindert.

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