Die Impfquote allein reicht für den Gemeinschaftsschutz nicht aus. Wie stark die vierte Welle ausfällt, und ob es zu Engpässen auf Intensivstationen kommt, hängt auch von der Dunkelziffer der Genesenen und dem Erfolg der Auffrischungsimpfungen ab.
Irgendwann im kommenden März oder April, sobald also die kalte Jahreszeit vorbei ist, wird die Pandemie ihren Schrecken endgültig verloren haben. Denn unabhängig vom Impffortschritt werden bis dahin ausreichend Menschen in Kontakt mit dem Coronavirus gekommen sein, um den Zustand des Gemeinschaftsschutzes zu erreichen, der starke Infektionswellen mit der Gefahr überlasteter Intensivstationen künftig äußerst unwahrscheinlich macht. Für dieses auch als kollektive Immunität bezeichnete Phänomen müssen wegen der hohen Ansteckungsfähigkeit der Deltavariante von SARS-CoV-2 mindestens 80 Prozent der Bevölkerung eine gewisse Immunität entwickelt haben, vermutlich sind es 90 Prozent.
Aber was passiert bis dahin? Wird die Bremswirkung der Geimpften und Genesenen ausreichen, um ohne weitere landesweite Verschärfungen der Corona-Maßnahmen über den Winter zu kommen? Oder können die verbliebenen Beschränkungen vielleicht sogar noch in diesem Jahr aufgehoben und die Pandemie für beendet erklärt werden? Wo genau steht also Österreich?