Schaffung eines "Metaverse"

Metaverse: Facebook will Herrschaft über virtuelle Welt

Wie wird Facebook künftig heißen?
Wie wird Facebook künftig heißen?(c) AFP
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Die Umbenennung hat offiziell mit dem neuen Fokus auf die Schaffung eines "Metaverse" zu tun. Mit der eine virtuelle Parallelwelt geschaffen werden soll. Facebook wird mit Instagram, WhatsApp, Oculus und weiteren Plattformen unter einer Muttergesellschaft zusammenkommen.

Smartphone, Tablet, smarte Uhr oder gar der herkömmliche PC. Über einen Bildschirm tauchen Menschen in virtuelle Welten ein, um sich dort mit Freunden zu treffen, Filme zu schauen oder zu spielen. „ "Menschen sind nicht dafür gemacht, so zu interagieren“, ist Mark Zuckerberg überzeugt und will ein „Metaverse“gründen. Der Vorstoß kommt zu einer Zeit, in der das Unternehmen massiv wegen seiner Unternehmenspolitik in der Kritik steht. Aussagen vor dem US-Kongress, Whistleblower, die mit Firmeninterna belegen, wie Umsatz und Gewinn über Probleme gestellt werden. Wie Frances Haugen, eine ehemalige Mitarbeiterin erklärt, werde wissentlich Menschenhandel, Fake-News und psychische Probleme unter Jugendlichen seit Jahren wissentlich ignoriert, wenn nicht sogar noch gefördert. Facebook äußerlich in neues Gewand zu hüllen, wird diese Probleme nur kurzfristig überdecken können.

Doch was ist geplant: Aktuell ist noch nicht viel von den Plänen bekannt. Vermutet wird, dass am 28. Oktober Facebook auf der jährlichen „Connect"-Konferenz den neuen Markennamen präsentieren wird. Unter "Metaverse" versteht Facebook eine Welt, in der physikalische Realität mit erweiterter (Augmented Reality, AR) und virtueller Realität (VR) in einer Cyberwelt verschmelzen. Der Begriff stammt vom amerikanischen Schriftsteller Neal Stephenson, der ihn erstmals im Jahr 1992 in seinem Science-Fiction-Roman "Snow Crash" verwendet hat.

Die analoge und virtuelle Welt miteinander zu verschmelzen, bringt aber noch eine weitere Film-Assoziation: Surrogates mit Bruce Willis. In 2054 verlassen Menschen ihre Wohnung nur noch kaum. Sie steuern über menschengroße Ladeschalen ihr künstliches Ich. Unabhängig von der Filmhandlung, in der es um Mord, Intrigen und einen politischen Komplott geht, zeigt diese Science-Fiction-Welt eindrücklich die Abhängigkeit der Menschen zur Technologie. Eine Realität, in der Roboter nicht Seite an Seite mit den Menschen leben, sondern sie selbst gar zu welchen werden.

Von der Dystopie zur Realität

Unabhängig davon, dass wir technisch von solch einem Zustand noch weit entfernt sind, muss die Frage berechtigt sein, ob hier und jetzt Facebook für eine digitale Welt die Weichen stellen soll. Während es jetzt nicht in der Lage ist, die Verbreitung von Falschnachrichten zu verhindern, Menschenhandel nicht zu unterbinden und an entsprechende Stellen zu melden und untätig dabei zusehen, wie eigene Forscher beschreiben, dass Instagram spürbare negative Auswirkungen auf junge Menschen hat.

In den USA fordern Republikaner wie Demokraten deshalb die Zerschlagung des Unternehmens. Facebook selbst will hingegen alles unter einer Dachmarke zusammenführen. Instagram, WhatsApp, Oculus und weiteren Plattformen sollen unter einer Muttergesellschaft positioniert, hieß es weiter. Facebook erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters, das Unternehmen kommentiere Gerüchte und Spekulationen nicht.

(APA/Reuters)

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