Offener Brief

Wir Ärztinnen und Ärzte sind geimpft!

Die Epidemiologie zeigt: Die vierte Welle ist eine Ungeimpftenwelle. Lassen Sie sich impfen – darum bitten wir Sie!

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

>>> Mehr aus der Rubrik „Gastkommentare“

Wir Ärztinnen und Ärzte haben gemeinsam mit den Pflegekräften und allen anderen Mitarbeitern im Gesundheitswesen seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 an vorderster Front gearbeitet – viele von uns mit wenigen Pausen und oft bis an die Grenzen der Belastbarkeit, und darüber hinaus.

Manche waren in die Umorganisation der Krankenanstalten und in die Logistik für die Covid-19-Betreuung eingebunden. Manche waren an Diagnose und Therapie von mit Covid-19 infizierten Patienten beteiligt, manche auf der Normalstation, andere auf der Intensivstation. Manche von uns haben den Kampf um das Leben von infizierten Patientinnen und Patienten verloren und mussten diese Botschaft den Angehörigen überbringen.

Seit Beginn des Jahres 2021 unterstützen wir Covid-19-Impfaufklärungen und die Covid-19-Impfung. 2020 mussten wir bei Patienten dringende Untersuchungen aufgrund beschränkter Untersuchungsmöglichkeiten in der Pandemie verschieben. 2020 konnten wir aufgrund der Pandemie und der damit verbundenen Arbeit andere Patienten nicht behandeln. 2020 mussten wir Operationen verschieben und konnten Patienten mit chronischen, auch rheumatischen Erkrankungen monatelang nur telefonisch/telemedizinisch betreuen. Wir mussten sehen, dass manche viel zu spät zu uns kamen aus Angst vor einer Ansteckung – mit teilweise fatalen medizinischen Folgen. 2020 mussten wir Angehörigen von Patientinnen und Patienten am Ende ihres Lebens wegen der Pandemie den Zugang zum Krankenhaus verwehren.

Heute gibt es einen Schutz

Heute, 2021, ist die Situation anders als zu Beginn der Pandemie. Es gibt einen zuverlässigen Schutz vor einer Covid-19-Infektion: die Impfung. In den ganz seltenen Fällen, in denen eine geimpfte Person eine Covid-19-Infektion bekommt, verläuft diese fast immer asymptomatisch bzw. mild.

Wir möchten keine Operationen mehr verschieben müssen.

Wir möchten unsere Patienten mit bösartigen Erkrankungen rechtzeitig behandeln.

Wir möchten Patienten mit großen Schmerzen behandeln und operieren können.

Wir möchten dringende Untersuchungen bei Patienten nicht langfristig verschieben müssen.

Wir möchten unsere Patienten mit chronischen, rheumatischen Erkrankungen persönlich und nicht nur telefonisch/telemedizinisch betreuen können.

Wir möchten nicht, dass Patienten viel zu spät zu uns kommen – aus Angst vor einer Ansteckung.

Wir möchten Menschen nicht sterben sehen, die zu diesem Zeitpunkt nicht hätten sterben müssen.

Epidemiologie und Realität zeigen eindeutig: Die vierte Welle ist eine Ungeimpftenwelle.

Wir schätzen und leben die Werte der Demokratie, auch und gerade das Recht auf Selbstbestimmung. Aber wir Ärztinnen und Ärzte möchten dringend an jede und jeden einzelnen Ungeimpften appellieren: Ungeimpft gefährden Sie nicht nur sich selbst, sondern auch in höherem Maß Ihre gesamte Umgebung – uns alle.

Wir Ärztinnen und Ärzte sind geimpft – aus gutem Grund.

Sie haben es in der Hand: Lassen Sie sich impfen – darum bitten wir Sie!

Das Primarärztecollegium des Landesklinikums Korneuburg-Stockerau. Prim. Dr. Christian Schelkshorn, Vorstand I. Med. Abteilung; Prim.a Dr. Judith Sautner, Vorstand 2. Med.; Prim. Dr. Eckart Wildling, Vorstand Anästhesie; OA Dr. Johannes Langmayr. Interimistische Leitung Chirurgie; Prim. Dr. Martin Imhof, Vorstand Gynäkologie; OA Dr. Christoph Holzer, Interimistische Leitung Orthopädie u. Traumatologie; Prim. Priv.-Doz. Dr. Krampla; Vorstand Radiologie; Prim. Univ.-Doz. Dr. Wilhelm Hübner, Vorstand Urologie; Dr. Rainer Ernstberger, MSc, MBA, Ärztlicher Direktor.

E-Mails an: debatte@diepresse.com

Mitreden: Was bringt 3-G am Arbeitsplatz? Diskutieren Sie mit!

>>> Hier geht's zum Forum

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.10.2021)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.