Sprunghaft ansteigende Zahlen sind kein rein österreichisches Phänomen. Vor allem in Ländern mit noch geringeren Impfquoten wie Rumänien und am Baltikum ist man schon jetzt am Rande der Spitalskapazitäten.
3G-Regel am Arbeitsplatz, Sorge vor „explodierenden“ Covid-Zahlen, Lockdowns, Maskenpflicht. In vielen Ländern Europas werden derzeit wieder diverseste Maßnahmen ausgegraben, um der herbstlichen Coronavirus-Welle die Stirn zu bieten. In den baltischen Staaten, Rumänien und Großbritannien ist die Zahl der Neuinfektionen derzeit im Verhältnis zur Bevölkerungszahl besonders hoch. Vor allem in Rumänien und Lettland steht das Gesundheitssystem bereits jetzt vor der Überlastung.
Doch über allem steht die Frage, wie die Impfquote erhöht werden kann und wann der richtige Zeitpunkt für die dritte Impfung ist. Im europäischen Raum (auch Russland ist hier inkludiert) wurden bereits eine Milliarde Impfungen verabreicht, berichtete die WHO am Mittwoch. "Solange nicht über 80 Prozent der Menschen voll geimpft sind, besteht einfach die Möglichkeit, dass der Rest der Bevölkerung von dem Virus noch befallen wird", sagte die Direktorin der europäischen Gesundheitsbehörde ECDC, Andrea Ammon, in einem Interview des Magazins "Gesundheit und Gesellschaft" (G+G). Länder, die sich einer Impfquote von 80 Prozent nähern oder diese bereits geschafft haben, liegen bei den Sieben-Tages-Inzidenzen am unteren Ende der Skala. Dänemark (75,4 Prozent), Portugal (85,2 Prozent) oder Spanien (78,3 Prozent) zum Beispiel.