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Nova 9: Neue Produkte für den Huawei Store in Wien

(c) Barbara Steinbrenner
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Ein eigener Store auf der Kärntner Straße und ein internationales Event in Wien. Huawei will am internationalen Smartphone-Parkett weiter eine Rolle spielen. Die Voraussetzungen dafür sind aber denkbar schlecht.

Huawei ist isoliert und vom wichtigen US-Markt abgeschnitten. Aber an Aufgeben will das Unternehmen nicht denken. Am Donnerstag präsentierte das Unternehmen in Wien seine neuesten Smartphones, inklusive Kopfhörer und Uhr für den internationalen Markt. Warum Wien? Wohl auch aus praktischen Gründen, denn die Eröffnung des ersten Huawei-Stores auf der Kärntner Straße wurde am Mittwoch zelebriert. Nur einen Steinwurf entfernt von Apple. Dabei waren auch gleich vorab das Nova 9, Nova i8 und die neueste Uhr, die erst am Donnerstag auf der großen Bühne zu sehen sein sollten, bereits ausgestellt. Wohl aber aus der Not heraus, um das Geschäft nicht halbleer zu eröffnen.

Als 2019 der US-Präsident Donald Trump einen Bann über Huawei verhängte, der jegliche Geschäfte mit US-Unternehmen untersagte, herrschte noch Zuversicht. Es war von temporären Schwierigkeiten die Rede, von möglichen Umwegen. Doch je mehr das Handelsverbot Form annahm und die wahren Konsequenzen offenbar wurden, umso hektischer wurde an Alternativlösungen gearbeitet. Ein eigenes Betriebssystem abseits von Googles populärem Android wurde aus dem Boden gestampft. Doch das Hauptproblem bleibt bestehen: Wie schafft man es außerhalb Chinas die Menschen davon zu überzeugen sich für Huawei und gegen Facebook, Instagram, WhatsApp und Twitter? Diese sind nach wie vor nur über aufwändige Umwege zu installieren.

Umsätze um zwei Drittel gesunken

Während das eigentlich im Visier gestandene Netzwerkgeschäft im 5G-Ausbau zu blockieren, vorerst nahezu ungestört weiter ging, brach der Consumer-Bereich nach und nach ein. Im Vergleich zu 2019, als der Bann kaum Auswirkungen auf die Umsätze hatte, ist der Umsatz um zwei Drittel auf knapp 320 Milliarden Yuan gesunken.

Deshalb versucht Huawei sich einmal mehr auf seine Stärken zu konzentrieren: Smartphones mit aktueller Hardware zu Kampfpreisen.

(c) Huawei

Das Nova 9 bietet ein 6,57 Zoll großes Smartphone mit einer FHD+ Auflösung, es unterstützt zudem 120 Hz Bildschirmwiederholrate. Ein Qualcomm Snapdragon 778G, die man rechtzeitig gehortet hatte und wiederum bedeutet, dass sie nur 4G unterstützen, in Kombination mit dem acht Gigabyte großen Arbeitsspeicher soll das Handy seine an ihn gestellten Aufgaben verrichten. Der interne Speicher von 128 Gigabyte lässt sich nicht erweitern.

In der runden Aussparung am oberen Rand des Displays sitzt eine 32-Megapixel-Selfie-Kamera. Apropos Kamera: Auch Huawei setzt auf ein Triumvirat an Sensoren. Dieses setzt sich zusammen aus einer 50 Megapixel-Haupt, einer acht Megapixel Ultraweitwinkelkamera und einem 2 Megapixel Modul für Makroaufnahmen.

In der Akkuabteilung und den Ladegeschwindigkeiten sieht es folgendermaßen aus: Ein 4.300-mAh-Akku mit 66-W-Ladung. Huawei verspricht eine Ladung von 0 auf 100 in 38 Minuten.

(c) Huawei

Das Nova 9 bringt nur 175 Gramm auf die Waage und soll für 499 Euro ab dem 1. November auf den Markt kommen.

Zusätzlich wird das Huawei Nova i8 vorgestellt, das preislich und im Vergleich zur Ausstattung unter dem Nova 9 angesiedelt ist. Mit einem Preis von 349 Euro umfasst die Hardware sechs Gigabyte Arbeitsspeicher, einen Achtkernprozessor von Qualcomm (Snapdragon 663). Das 6,67 Zoll große Gerät bietet bei den Kameras auf der Rückseite (im kreisrunden Setting) folgende Ausstattung:

  • 64 MP hochauflösende Kamera, f/1.9 Blende
  • 8-MP-Ultraweitwinkelkamera, f/2.4 Blende
  • 2-MP-Tiefenkamera, f/2.4-Blende
  • 2-MP-Makrokamera, f/2.4 Blende

Huawei Watch GT 3

(c) Huawei

Zwei neue Modelle, in den Größen 46 und 42 Millimeter, sind auch wie schon der Vergänger ans Design klassischer Armbanduhren angelehnt. Beide Versionen der Huawei Watch GT 3 bieten über 100 Trainingsmodi, einen integrierten Trainingsplaner, eine verbesserte Standortbestimmung zur genauen Aufzeichnung von Läufen und einen neuen Herzfrequenzmesser. Sauerstoffgehaltsmessung (SPO2) kann ebenso überwacht werden wie der Schlaf und jegliche Form der Bewegung. Außerdem können Anrufe per Bluetooth direkt mit der Uhr angenommen werden. Und im Gegensatz zu einer Apple Watch Series 7, die nahezu alle 20 Stunden an den Strom muss, gibt Huawei eine Laufzeit von 14 Tagen an, die 42 Millimeter Vision hält immerhin noch sieben Tage. Gekoppelt werden können die Uhren mit Android-Handys sowie auch iPhones.

Huawei Watch GT 3: ab 249 Euro im November

Free Buds 4 im Lippenstift-Format

(c) Huawei

Die Lade- und Transportschalen der Hersteller ähneln einander ebenso stark wie die kabellosen Kopfhörer selbst. Mit der Sonderedition der Free Buds 4 versucht man zumindest bei ersterem einen neuen Ansatz. Die knallorten Kopfhörer werden in eine Edelstahl-Hülle gesteckt, die aussieht wie ein Lippenstift. Die Zielgruppe lässt sich hier wahrlich nicht schwer erraten. Doch hier hält sich Huawaei mit konkreten Verfügbarkeitsdaten zurück. Preis und Verkaufsdatum bleiben offen.

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