Interview

Plagiate: „Wir haben alles schon erlebt“

Die Presse/Fabry
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Peter Lieberzeit prüft Plagiatsverdachtsfälle an der Uni Wien. Er erklärt, wie Plagiatsüberprüfungen ablaufen und wie man Ghostwritern auf die Schliche kommen kann. Einen Tipp hat der Experte mit Blick auf Plagiate auch: „Ganz einfach: Tun Sie es nicht.“

Immer wieder sorgen Plagiate bzw. Verdachtsfälle für Schlagzeilen. Sind Plagiate ein Massenphänomen?
Peter Lieberzeit: Dafür müsste man in alle Seelen hineinschauen können. Denn es gibt keine Datenbasis. Aber ich bin überzeugt davon, dass die Sensibilität größer geworden ist. Plagiieren wird heute nicht mehr als Kavaliersdelikt betrachtet.

Sie haben bestimmt Zahlen von der Uni Wien. Wie viele Plagiate gibt es hier?
Da muss man zwei Dinge unterscheiden: die Plagiatschecks, die wir bei allen neu eingereichten Abschlussarbeiten machen, und die Verfahren, die wir aufgrund von Verdachtsfällen bei bereits beurteilten Arbeiten führen. Letztere sorgen oft für mediales Aufsehen. Davon hat es in den vergangenen 15 Jahren an der Uni Wien rund 50 gegeben. In 26 Fällen führten die Verfahren zur Aberkennung eines Grades.

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