So facettenreich das Land ist – Kunstvereine, die sich der interkulturellen Vermittlung und dem Austausch verschrieben haben, gibt es nur wenige.
Erinnern Sie sich an das rätselhafte weiße Fahrrad samt Weidenkorb und Stechpalme am Anhänger, das bis vor Kurzem an verschiedenen Plätzen Wiens gesichtet wurde? Steckte man den Kopf in eine der Öffnungen des Korbs, erzählten Tonspuren von Migration und Heimatlosigkeit. Der „Wunderkorb 1694“ ist als Koproduktion zweier Künstler, des Tunesiers Malek Gnaoui und des Wieners Markus Hiesleitner, ein typisches Projekt für die Aktivitäten der Plattform philomena+.
Der 2016 gegründete Projektraum am Praterstern hat sich als eine von wenigen interkulturellen Initiativen in Wien der Intervention im öffentlichen Raum verschrieben – eine Praxis, die sich gerade während der Lockdowns als produktiv erwiesen hat. Kuratorisches Leitprinzip ist dabei die Zusammenarbeit von jeweils einem Künstler aus der Wana-Region (Westasien und Nordafrika) und einem Local, der als Ortskundiger im Bedarfsfall auch als Vermittler und Dolmetscher auftreten kann.