Eigentum

Immobilienkauf: Der Weg zum eigenen Haus

Real estate agent with couple in luxury home
Real estate agent with couple in luxury homeGetty Images
  • Drucken

Ein Eigenheim zu erstehen, ist für die meisten kein alltägliches Geschäft. Gute Vorbereitung und noch bessere Information sind daher gefragt, um Stolpersteine und böse Überraschungen zu vermeiden.

Österreich, das Land der Immobilieneigentümer:Im Schnitt besitzen 59,4 Prozent der Österreicher zumindest eine private Immobilie, wie eine Studie der Österreichischen Notariatskammer (ÖNK) zeigt. Neben Grundstück und Einfamilienhaus sind – vor allem in Ballungsräumen – Eigentumswohnungen gefragt. Damit der Traum von der eigenen Wohnung nicht zum Albtraum wird, sollten potenzielle Käufer allerdings einige Punkte bedenken.

• Budget festlegen.
„Bevor man sich auf die Suche macht, sollte man sein Budget festlegen und die Frage der Finanzierung beantworten. Denn die meisten können eine Eigentumswohnung nicht aus der Portokassa zahlen“, sagt AK-Wohnrechtsexperte Walter Rosifka. So sollten sowohl die Höhe des Kredits als auch die Konditionen dafür geklärt und nach etwaigen Förderungen gefragt werden. Steuern Eltern, Großeltern oder Partner etwas zum Budget bei, sollte das schriftlich festgehalten werden.

• Nebenkosten beachten.
Nicht vergessen sollte man dabei auch auf die beim Wohnungskauf anfallenden Nebenkosten. Sie setzen sich, so Stefan Esterhammer, Leitung Immobilien bei der Raiffeisen Bezirksbank Kufstein, aus der Grunderwerbsteuer in Höhe von 3,5 Prozent des Kaufpreises, der Grundbucheintragungsgebühr in Höhe von 1,1 Prozent sowie den Vertragserrichtungs- und -beglaubigungskosten zusammen. Beim Kauf über einen Makler fällt eine Provision von in der Regel drei Prozent des Kaufpreises zuzüglich Umsatzsteuer an.

Lage, Ausstattung und Infrastruktur beachten. Steht der finanzielle Rahmen, sollte man sich konkret mit der Traumwohnung auseinandersetzen. Die aktuelle und geplante Lebenssituation gilt es dabei genauso zu berücksichtigen wie diverse Erfordernisse in Hinblick auf Lage, Ausstattung und Infrastruktur. Die Frage, ob es eine Neubau-, eine gebrauchte oder gar eine Altbauwohnung sein soll, muss ebenfalls beantwortet werden. „Dabei gibt es jeweils unterschiedliche Problemfelder zu beachten“, sagt Rosifka. Während bei erster die Bezahlung des Kaufpreises je nach Kauffortschritt, der Bauzeitplan oder etwaige Verzögerungen Thema sind, ist bei den beiden anderen die Frage nach dem Zustand der Wohnung sowie des Hauses wesentlich.

• Rücklagen-Check.
Vom Zustand der Immobilie hängt es ab, ob etwa in der näheren Zukunft Sanierungsmaßnahmen und damit verbundene Investitionen auf den neuen Wohnungseigentümer zukommen. Daher sollte man sich auch nach den vorhandenen Rücklagen erkundigen“, sagen Rosifka und Esterhammer. Darüber hinaus sollten Interessenten auf alle Fälle auch einen Blick in die Protokolle der letzten Eigentümerversammlungen werfen.

• Rechtsfragen klären.
„Ein Blick ins Grundbuch zeigt, ob die Wohnung lastenfrei ist oder ob anderen Personen bestimmte Rechte eingeräumt wurden“, sagt Markus Kaspar, Notar in Wien und Sprecher der Notariatskammer. Der Flächenwidmungsplan wiederum gibt einen groben Überblick über die künftige Bebauung der Umgebung. „Darüber hinaus sollte man in den Bauakt schauen und überprüfen, ob eine Benützungsbewilligung vorliegt“, rät Rosifka. Interessenten sollten weiters auch einen Blick in den Wohnungseigentumsvertrag, der Auskunft über die Rechte und Pflichten aller Miteigentümer gibt, sowie in den Vertrag mit dem Hausverwalter – sofern es diesen gibt – werfen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

KI-basierte Systeme errechnen aus verschiedensten Quellen den Wert einer Immobilie (Symbolbild).
Immobilien

Big Data: Was sind Haus, Wohnung oder Grundstück wert?

Auf Basis verschiedenster Datenquellen errechnen digitale Technologien den Wert einer Immobilie. Künstliche Intelligenz soll künftig für noch mehr Präzision sorgen.
Die Immobilienpreise steigen und steigen. Hauptursache ist und bleibt die Europäische Zentralbank.
Preisanstieg

Heiß, heißer, Immo

Die niedrigen Zinsen treiben den Markt für Betongold. Die Notenbank warnt bereits vor einer Überhitzung. Wirklich heiß ist es freilich in anderen Teilen Europas. Überall aber gilt: Die nächsten zehn Jahre dürften anders verlaufen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.