Kurz vor Start der Klimakonferenz wird gemeldet, es sei versucht worden, IPCC-Berichte zu verwässern. Wie wasserdicht sind sie? Was steckt dahinter?
Nicht weniger als 32.000 Eingaben sollen es gewesen sein, mit denen einzelne Staaten auf die Tausenden Wissenschaftler Druck ausgeübt hätten, die die Berichte des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) erstellt haben und erstellen. BBC-Journalisten hätten, so ein Bericht des britischen Senders in der Vorwoche, nicht weniger als 32.000 Dokumentationen einsehen können, aus deren Text der Wunsch hervorging, gewisse klimatologischen Zusammenhänge anders darzustellen.
Am Werk waren für Experten und Beobachter die in der Klimapolitik bekannten „üblichen Verdächtigen“ – Saudi-Arabien etwa, das darauf gedrängt habe, die Klimafolgen von fossilen Energieträgern herunterzuspielen, ebenso Australien. Indien wiederum sei dadurch aufgefallen, dass in den Statements vom Subkontinent gefordert worden sei, die Atomkraft positiver darzustellen. Skandinavische Statements wiederum seien in die Bresche gesprungen, um Technologien in einem besseren Licht erscheinen zu lassen, mit denen Kohlendioxid in den Untergrund gepumpt wird. Brasilien und Argentinien schließlich hätten sich gegen Formulierungen gewandt, mit denen der Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Treibhausgasen betont wird.