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Extras bei Pensionen kosten eine Mrd. im Jahr

Mirjam Reither
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Hacklerpension und andere Zuckerln für Pensionisten belasten das ohnehin defizitäre Pensionssystem mit vielen Milliarden Euro extra.

Wien. Den österreichischen Seniorenvertretern mangelt es nicht gerade an Standesbewusstsein. „Wir sind kein großer Kostenfaktor, wir sind ein ganz wichtiger Wirtschaftsfaktor“, sagte ÖVP-Seniorenbund-Chefin Ingrid Korosec zu Wochenbeginn. Und, Nachsatz: „Wir werden immer mehr.“ Das ist auch den politisch Verantwortlichen bewusst, die Pensionisten immer wieder gern mit Extrazuckerln bedenken. Wie berichtet, werden Anfang 2022 einmal mehr niedrigere Pensionen mit drei Prozent deutlich stärker angehoben als höhere. Das war in den vergangenen Jahren gängige Praxis.

Und das geht ordentlich ins Geld. Eine harmlos niedrige Prozentzahl führt rasch zu Kosten im dreistelligen Millionenbereich, wie eine aktuelle Erhebung zeigt. Die Neos haben per parlamentarischer Anfrage den Budgetdienst des Parlaments ersucht, die fiskalischen Kosten der jüngsten „Pensionsgeschenke“ langfristig abzuschätzen. Davon gab es einige: außertourliche Pensionsanpassungen, einen „Pensionsbonus“ für Menschen mit vielen Dienstjahren, Entlastungen für Bauern. Zwischenzeitlich wurde sogar die umstrittene und passé geglaubte abschlagsfreie „Hacklerregelung“ neu aufgelegt. Allein die außertourlichen Anpassungen der Pensionen über der Inflation in den Jahren 2018 bis 2022 schlagen nächstes Jahr mit 475 Millionen Euro zu Buche.

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