Der Bau der Stadtstraße in der Donaustadt steht derzeit still, die Verkehrsstadträtin vor einer Pattsituation.
Wien. Aus Sicht der SPÖ Wien läuft es gerade gut. Die Opposition ist mit Neuaufstellungen (Grüne), parteiinternen Skandalen (ÖVP) oder Themenarmut (FPÖ) beschäftigt, der Koalitionspartner (Neos) klein genug, um nicht allzu nervig zu sein. Noch dazu kann sie als besonnen agierender Akteur in der Coronakrise punkten – nach der Devise, hart (bzw. härter als im restlichen Österreich), aber gerecht, mit Test- und Impfmöglichkeiten an fast jeder Ecke.
„Läuft“ also, würden die jüngeren Wiener sagen. Wäre da nicht dieses kleine rebellische Zeltdorf, das sich am nördlichen Stadtrand ausgebreitet hat. Also jene Klimaaktivisten, die seit bald zwei Monaten mehrere Baustellen in der Donaustadt besetzt halten. Sie wollen so den Bau der sogenannten Stadtstraße verhindern, die künftig die Südosttangente (A23) mit der Seestadt Aspern und dem geplanten Umfahrungsring (S1), auch bekannt als Lobau-Autobahn samt Tunnel, verbinden soll.