Porträt

Tänzer, Aktivist und Elektriker: Der Standing Man

„The Standing Man“ Erdem Gündüz steht vor dem Künstlerhaus (diesmal nicht als Protest). Die Skulpturen der Fassade stehen mit.
„The Standing Man“ Erdem Gündüz steht vor dem Künstlerhaus (diesmal nicht als Protest). Die Skulpturen der Fassade stehen mit.Caio Kauffmann
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Erdem Gündüz wurde berühmt, als er in Istanbul 2013 still stand. Mittlerweile lebt er in Polen, wo er als Elektriker arbeitet.

Eigentlich sei er bereit gewesen zu kämpfen, er hatte sich feste Schuhe gekauft, Handschuhe, Gasmaske, um dem Tränengas zu trotzen. Ein junger türkischer Tänzer und Performancekünstler, der sich auf dem Taksim-Platz den Gezi-Protestanten anschließen wollte. Erdem Gündüz (*1979) hatte an diesem 17. Juni 2013 keine Ahnung, dass er 24 Stunden später keinen Schritt mehr unerkannt durch Istanbul werde gehen können.

Was war passiert? Angesichts der müden Augen all der Mütter mit Kindern, der ganz Alten und ganz Jungen, die damals auf dem Platz versammelt waren, um den Verbau des Gezi-Parks zu verhindern, erzählt er, sei er schließlich allein vor dem von der Erdoğan-Regierung geschlossenen Atatürk-Kulturzentrum (heute steht an seiner Stelle eine Moschee) gelandet. Und da habe sein Körper einfach reagiert – indem er still stand.

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