"Die Presse" hat auch dieses Jahr die Awards für den Österreicher des Jahres 2010 in den Kategorien Creative Industries, Forschung, Humanitäres Engagement, Kulturmanagement und Wirtschaft vergeben. Bei der großen Austria-Gala am gestrigen Nationalfeiertag wurden die drei Besten jeder Kategorie präsentiert und die Österreicher des Jahres gewählt.
Was passiert, wenn jemand eine Gesangsausbildung macht und zusätzlich Kunstgeschichte studiert? In den meisten Fällen: nichts Besonderes. Bei Eva Fischer war das anders. Mit der Leidenschaft zur Visualisierung von Musik hat sie ein neues Festival geboren, das Sound:Frame Festival und wurde heuer für den Austria 10' Award in der Kategorie Creative Industries nominiert. Eva Fischer hat das Rennen für sich entschieden.
Mit ihrer Firma sound:frame kuratiert sie nicht nur das Festival, sondern realisiert auch während des Jahres Projekte: 2009 war man in New York, heuer gab es einen Auftritt im Österreich-Pavillon auf der Expo in Shanghai, nächstes Jahr fliegt man mit einem Symphonieorchester nach Melbourne und auch das Festspielhaus in St. Pölten hat angefragt. Mehr Infos zu Arbeit und Leben von Eva Fischer hier.
"Überall ist Mathematik drin." Diese Überzeugung beherrscht das Leben von Bruno Buchberger. Mathematik ist in seinen Augen die Grundstruktur allen Denkens – und die Basis unseres modernen Lebens. Seine Wissenschaft sei dazu da, um komplexe Dinge einfach behandeln und in Folge auch automatisieren zu können - ganz automatisch hat Buchberger damit in der Kategorie Forschung gewonnen.
Schon in seiner Dissertation löste Buchberger ein 60 Jahre altes mathematisches Problem: eine Theorie zum Lösen sogenannter „nicht-linearer“ Gleichungen. Seine jüngste Entdeckung ist ein Verfahren, wie man systematisch aus Problemstellungen Lösungsalgorithmen ableitet. Hier finden Sie weitere Infos zu seiner Person.
Stefan Pleger führt ein Doppelleben. Die Hälfte des Jahres arbeitet er als Projektleiter beim Innsbrucker Tanzsommer, die restlichen sechs Monate betreut er ehrenamtlich in Uganda die Organisation "Kindern eine Chance", die er vor zwei Jahren mit Lebensgefährtin Gabi Ziller ins Leben gerufen hat. Für seine Anstrengungen wurde er 2010 in der Kategorie Humanitäres Engagement als "Österreicher des Jahres" ausgezeichnet.
Pleger war schon als Pfadfinder bei Sozialprojekten aktiv. Mitte der 1990er stieß der gebürtige Tiroler zu "Ärzte ohne Grenzen". "Vor vier, fünf Jahren entstand der Wunsch, etwas Längerfristiges für Kinder aufzubauen. Es war klar, dass es mit Waisenkindern und Bildung zu tun haben sollte", so Pleger. Dass es Uganda wurde, war Zufall. Mehr zu Stefan Plegers Weg.
Nicht unbelohnt blieben auch die beiden anderen Finalisten der Kategorie "Humanitäres Engagement": Ben-David Jost, der als Obmann des Steirischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes ein Zeitungsprojekt gestartet hat, und Ute Bock, die in Wien Asylwerber aus aller Welt betreut. Alle drei Finalisten der Kategorie erhielten 10.000 Euro für ihre Projekte.
Drei Jahre hat Johanna Raichinger mit ihrem Team verhandelt. Drei Jahre lang wurde an Details des Vertragswerks gefeilt, weil die Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek sicherstellen wollte, dass am Ende auch wirklich die Qualität stimmt. Anfang nächsten Jahres wird es soweit sein: Dann startet das bisher größte Digitalisierungsprojekt der Österreichischen Nationalbibliothek. Raichinger wurde zur "Österreicherin des Jahres" im Bereich Kulturmanagement gekürt.
Unter dem Titel "Austrian Books Online" werden in Kooperation mit dem Internetunternehmen Google 400.000 historische Druckschriften digitalisiert und online gestellt. Hier gibt es weitere Infos zur Preisträgerin Johanna Raichinger.
Der Techniker Hannes Bardach hat aus einem kleinen Betrieb den Weltmarktführer bei Flugsicherungssystemen geschmiedet. Die 900-Mitarbeiter-Firma Frequentis sucht nun auch den Weg an die Börse und ihr Chef den Weg ins Wiener Arsenal, dort hat man ihm zum "Österreicher des Jahres 2010" in der Kategorie Wirtschaft gekürt.
Wenn Piloten sicher und schnell durch die Luft geleitet werden, dann steckt fast immer Know-how von Frequentis dahinter. 72 zivile und 34 militärische Kontrollzentren arbeiten in aller Welt mit diesen digitalen Sprachvermittlungssystemen, ohne die eine moderne Luftfahrt undenkbar ist. Hier finden Sie mehr zu Hannes Bardach und seiner Vorzeigefirma Frequentis.
Dies waren die Gewinner der Austria-Gala 2010. Sie und alle nominierte Kreativen, Forscher und Manager haben im verstrichenen Jahr Herausragendes geleistet und die Welt wohl ein bisschen zum Guten verändert.
Und so ziemlich in aller Welt hat auch sie schon gesungen: Natalia Ushakova, gebürtige Usbekin, Star der Wiener Staatsoper – und des gestrigen Abends im Wiener Arsenal. Auch wenn die Sopranistin, die mit ausgewählten Stücken von Lehár, Puccini und Verdi brillierte, auf den großen Bühnen der Welt zu Hause ist – 2011 gibt sie unter Placido Domingo die „Tosca“ in Washington –, kehrt sie immer wieder mit Freude nach Österreich zurück.
Die Österreicher des Jahres 2010
Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.