Weltoffene niederländische Universitäten wie Amsterdam und Leiden avancieren zum neuen Studenten-Hotspot. Nicht zuletzt, weil britische Universitäten nach dem Brexit ihre Attraktivität eingebüßt haben.
Zum Studienbeginn schipperten Boote mit studentischem Partyvolk durch die Grachten, Fahrrad-Karawanen schoben sich durch die Straßen, die Gastgärten waren voll und in der Luft lag der Duft von Marihuana. Leiden, die älteste Universitätsstadt der Niederlande, ist geprägt von einer lebendigen studentischen Kultur und einer internationalen Atmosphäre. Davon zeugt auch die Unterrichtssprache Englisch.
Mittlerweile hat sich das Leben indes mehr ins Innere verlagert, und Chiara Trauttmansdorff hockt über Immanuel Kant – in englischer Fassung. „Das ist schon ein wenig komisch“, sagt die 19-jährige Wienerin, die vor zwei Monaten zum Philosophiestudium in die Niederlande gezogen ist. Anders als die „Generation Erasmus“ wird sie länger bleiben als nur zwei Semester.