Gastkommentar

Chats im Burgtheater: Inszenierung auf Kosten des fairen Verfahrens

 Sechs Mitglieder des Burgtheater-Ensembles lasen vor der Kamera mit verteilten Rollen.
Sechs Mitglieder des Burgtheater-Ensembles lasen vor der Kamera mit verteilten Rollen.[ Lukas Beck ]
  • Drucken

Die Burgtheater-Lesung verletzt berechtigte Interessen der Beschuldigten – ein Gastkommentar.

Wien. „Zu jeder Kunst gehören zwei: einer, der sie macht, und einer, der sie braucht.“ Diese Aussage des deutschen Bildhauers und Schriftstellers Eduard Barlach gewinnt angesichts der medialen Inszenierung einer Darbietung im Wiener Burgtheater mit dem Titel „Die Causa Kurz: Chatprotokolle“ in diesen Tagen wieder an Bedeutung. Sechs anerkannte Schauspieler des vom Autor dieser Zeilen grundsätzlich hochgeschätzten Theaters lasen auszugsweise Chatnachrichten vor, die im Zuge strafrechtlicher Ermittlungsmaßnahmen sichergestellt und ausgewertet wurden. Das Burgtheater selbst hält zu seinem Programm fest: „Korruption und Betrug – gegen Sebastian Kurz und weitere Beschuldigte ermittelt die Staatsanwaltschaft. Sie gründet ihre Vorwürfe auf Chat-Nachrichten. Wir lesen diese vor! Gemeinsam mit der ,Standard‘-Redaktion setzen wir die Chats in den Kontext. Damit Sie sich selbst ein Bild von all den Vorgängen machen können.“

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.