Schnupfende Kinder, so weit das Auge reicht: Derzeit gibt es einen Anstieg an RSV-Infektionen. Wurde das kindliche Immunsystem durch Corona-Maßnahmen zu wenig auf Trab gehalten? Kinderarzt Volker Strenger gibt vorerst Entwarnung.
Wien. Haushalte ohne verschleimte Kleinkinder sind aktuell die Ausnahme – zumindest gefühlsmäßig. Parallel dazu wird derzeit viel über ein Virus abseits von Sars-CoV-2 berichtet: Die Rede ist vom Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV).
Daten des Zentrums für Virologie in Wien zeigen: Diesen Herbst kam es zu einem erheblichen Anstieg an RSV-Infektionen im Vergleich zur selben Jahreszeit vor der Pandemie. Eine RSV-Infektion geht meist mit den typischen Symptomen einfacher Erkältungen einher. In der Regel betrifft das RS-Virus Menschen jeden Alters. Gefährlich kann das Virus aber nur für die Kleinsten werden – insbesondere für Kinder im ersten Lebensjahr.
Ob es sich bei Fieber, Husten und Schnupfen um RSV oder herkömmliche Erkältungsviren handelt, kann nur ein spezieller Test feststellen. Grund zur Sorge gibt es bei einer laufenden Babynase aber noch nicht automatisch. Ein schwerer Verlauf kann sich etwa durch anhaltende Trinkverweigerung und auffällig schweren Atem ankündigen. Hier gilt es, den Kinderarzt dann doch lieber einmal zu viel aufzusuchen. Dieser kann entscheiden, ob eine Krankenhausaufnahme zur Beobachtung des Kindes notwendig ist.