Frankfurt

Wie die Romantik die Welt verzauberte

Weder Betonkiste noch Imitat: Der Neubau mit integriertem Goethehaus. 
Weder Betonkiste noch Imitat: Der Neubau mit integriertem Goethehaus. (c) A. P. Englert, Freies Deutsches Hochstift
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Eine lebensgierige, antirationalistische Gegenkultur schufen die Romantiker: Eindrücke aus dem ersten dieser Ära gewidmeten Museum Europas.

Zwischen überbreiten Straßen und eintönigen Sockelzonen von Büroriesen kann man im Zentrum von Frankfurt leicht das Gefühl für Raum und Zeit verlieren. Erst recht, wenn man auf der Suche nach dem Großen Hirschgraben plötzlich mit einem Maßstabwechsel ins Puppenstubenformat konfrontiert ist. Inmitten nüchterner Nachkriegsbebauung steht als Solitär das nach den Zerstörungen von 1945 als Symbol für das frühbürgerliche Frankfurt wiederaufgebaute Elternhaus Goethes.

Vor zehn Jahren wurde nebenan ein Bauplatz frei, auf dem nun das im September eröffnete „Deutsche Romantik-Museum“ errichtet werden konnte. Betreiber ist die Forschungsinstitution „Freies Deutsches Hochstift“, in dessen Depots sich die umfassendsten Bestände zu den literarischen Schlüsselfiguren der Romantikepoche befinden. Das beliebte Goethemuseum wurde in den Neubau integriert, der sich in Dimension und Baufluchtlinie wiederum mit dem quasioriginalen Haus aus dem 18. Jahrhundert vertragen sollte. Viel hätte da schiefgehen können. Doch der Bau des gegenüber Moden als störrisch bekannten Frankfurter Architekten Christoph Mäckler zeugt von hoher städtebaulicher Intelligenz. Weder Museumskiste ohne Eigenschaften noch imitative Nachahmung, weder Beton noch Fachwerk.

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