Bundesliga

Rapid verschenkt Sieg in letzter Sekunde

APA/ERWIN SCHERIAU
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Dem 1:1 in Klagenfurt folgte jetzt ein 1:1 in Hartberg – Rapid ist in dieser Saison auswärts weiterhin sieglos. Austria hingegen schaffte die Trendwende, der erste Heimsieg hievte die Favoritner gar auf den vierten Tabellenplatz.

Hartberg. Fußball-Stürmer haben es nicht leicht. Oft gescholten, weil sie nicht treffen. Oder, weil es „Stehungen“ im gegnerischen Strafraum gibt in Ermangelung brauchbarer Pässe bzw. Flanken. Stürmer leben von Toren, also Zählbarem. Oder von Highlights, wie dem „Gurkerl-Tor“, das Rapid-Angreifer Fountas am Sonntag in Hartberg geschossen hat.

Der Grieche ließ Torhüter Swete schlecht aussehen. Doch Rotter verdarb den SCR-Jubel, weil Torhüter Gartler und Stojković unfassbar patzten. Er traf in der Nachspielzeit zum 1:1 (97.).

Rapid hat damit wie schon vor einer Woche in letzter Sekunde in Klagenfurt einen Auswärtssieg verspielt. Grünweiß wartet damit weiterhin auf den ersten Auswärtssieg in dieser Saison und liegt in der Tabelle nur auf Platz zehn. Zu allem Überfluss schied Leo Greiml mit einer Knieverletzung aus.

Warum bei SCR im Finish stets Nerven und Konzentration nachlassen? Freilich, die Doppelbelastung ist eine Erklärung, aber keine Erklärung auf Dauer. Eine andere liefert die miserable Chancenauswertung (Ullmann, Grüll). Dass Fountas wieder einmal getroffen hat, nutzte letzten Endes nichts.

Austria, plötzlich Fünfter

Während hinter den Finanzen der Austria noch ein Fragezeichen thront, hat sich der Klub sportlich gefestigt. Und, mit dem 4:1 ist auch eine der größten Baustellen fertiggestellt: Violett kann unter Trainer Manfred Schmid auch im eigenen Stadion gewinnen.

Plötzlich findet sich Austria in den Top 6 der Liga wieder. „Ich habe das Gefühl, dass etwas zusammenwächst“, sagte Schmid. Er hatte in den vergangenen Wochen stets betont, seinen jungen Spielern im Training viel abzuverlangen. Er sah auch eine im Vergleich zum Beginn seiner Arbeit im Sommer veränderte Mentalität. Das in Wien notorische Raunzen befinde sich im Rückzug, dagegen sei eine gesunde Streitkultur erwacht.

Rein punktemäßig hat die Austria aktuell eine bessere Ausbeute vorzuweisen als in den vergangenen beiden Saisonen. Elf Zähler waren es 2020, zwölf 2019 nach zwölf Runden. Nun stehen 15 zu Buche. Dazu glänzen weiterhin auffallend Youngsters: Nach dem 17-jährigen Ziad El Sheiwi präsentierte sich Can Keles. Der Flügelstürmer, 20, wuchtete den Ball zum 3:1 ins Tor.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.10.2021)

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