Wiener Staatsoper

Adrianas Mörderin singt alle an die Wand

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Wiener Staatsoper(c) imago images/Shotshop (Spectra via www.imago-images.de)
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Veilchengift und Mezzoglut: Elīna Garanča dominiert in „Adriana Lecouvreur“ als zurückgewiesene Liebende die rundum neue Besetzung von Francesco Cileas schillerndem Opernkrimi.

„Siete un perfetto seduttor“ – „Ihr seid ein vollendeter Verführer“, spöttelt die Principessa di Bouillon. Gerade hat Maurizio ihr jenen Veilchenstrauß verehrt, den sie zuvor in seinem Knopfloch entdeckt und ironisch moniert hat. Bei Elīna Garanča spürt man freilich genau, dass das Lächeln und der leichte Konversationston nur als Fassade dienen, dass sie die Blümchen längst als das erkannt hat, was sie sind: das Liebespfand einer anderen. Da mag sich Maurizio noch so geistesgegenwärtig vorkommen – immerhin will er, Graf von Sachsen und Anwärter auf den polnischen Thron, den politischen Einfluss der Fürstin weiterhin nützen, auch wenn sie nun seine Verflossene ist.

Adriana Lecouvreur heißt seine neue, echte Flamme, die gefeierte Schauspielerin der Comédie-Française. Wie hätte er ahnen sollen, dass er der eifersüchtigen Fürstin mit den Veilchen das Werkzeug für den Mord an der bald identifizierten Rivalin ausgehändigt hat? Vertrocknet, aber mit giftigem Odeur angereichert, kehren die Blumen als tödliches Geschenk zu Adriana zurück.

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