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Mit Memes stressfreier durch die Pandemie

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Memes sind ein popkulturelles Internetphänomen. Sie bestehen meist aus Bild und Text, weisen hochaktuellen Bezug auf und verfügen über eine lustige Pointe. Dass sie den Umgang mit der Pandemie erleichtern, fand nun eine US-Forschergruppe heraus.

Wer lustige Memes mit Coronabezug rezipiert, soll stressfreier durch die Krise kommen. Das besagt eine neue Studie, die vergangene Woche in der Fachzeitschrift „Psychology of Popular Media“ veröffentlicht wurde. Menschen, die sich Memes ansahen - lustige oder niedliche Bilder mit Bezug auf die Popkultur - zeigten ein „höheres Maß an Humor“ und positivere Gefühle auf.

Katzenbilder als Stimmungsheber

Knapp 750 Personen zwischen 18 und 88 Jahren wurden im Dezember vergangenen Jahres online befragt, um herauszufinden, wie sich das Betrachten unterschiedlicher Memes auf Emotionen, Informationsverarbeitung und Ängste hinsichtlich der Pandemie auswirkt. Dafür sammelten die Forschenden jede Menge Memes, darunter ein Bild einer wütend aussehenden Katze mit der Bildunterschrift: „Neue Studie bestätigt: Katzen können Covid-19 nicht verbreiten, würden es aber tun, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten.“

Sie fanden heraus, dass Menschen, die sich Memes mit Pandemie-Bezug ansahen, intensiver über deren Inhalt nachdachten und sich somit eher in der Lage fühlten, die Covid-19-Krise zu bewältigen. Sie empfanden außerdem mit höherer Wahrscheinlichkeit weniger Stress als Personen, die keine Memes mit Bezug auf Corona rezipierten.

Ganz neu ist das nicht: Bereits 2020 wurde im Fachblatt „Scientific Reports“ eine Studie veröffentlicht, deren Ergebnisse zeigen, dass Memes über Depressionen einen positiven Einfluss auf die Stimmung von Betroffenen haben.

Die Art des Mediums macht den Unterschied

"Während die Weltgesundheitsorganisation empfohlen hat, dass die Menschen zum Wohle ihrer psychischen Gesundheit zu viele Covid-bezogene Medien meiden sollten, zeigt unsere Untersuchung, dass Memes über Covid-19 den Menschen helfen könnten, sich in ihrer Fähigkeit, mit der Pandemie umzugehen, zuversichtlicher zu fühlen", sagt Jessica Gall Myrick, eine Hauptautorin der Studie und Professorin an der Pennsylvania State University, in einer Pressemitteilung der American Psychological Association.

Es seien also nicht alle Medien einheitlich schlecht für die Psyche. Viel mehr gehe es um die Art von Medien, die konsumiert werden. „Wenn wir uns alle bewusster darüber sind, wie unser Verhalten, einschließlich der Zeit, die wir mit dem Scrollen verbringen, unseren emotionalen Zustand beeinflusst, dann werden wir besser in der Lage sein, soziale Medien zu nutzen“, so Myrick weiter.

Demnach ist es also keine reine Zeitverschwendung, durch sämtliche soziale Netzwerke zu scrollen. Der Stressabbau könnte dadurch eventuell sogar gefördert werden.

(evdin)

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