Impfburg

Impfen in der Hofburg: Ein "kleiner Piks" beim Präsidenten

Ein vom Bundesheer zur Verfügung gestelltes Bild von einem Hofburg-Besucher, der sich eine Impfdosis abholt.
Ein vom Bundesheer zur Verfügung gestelltes Bild von einem Hofburg-Besucher, der sich eine Impfdosis abholt.APA/BUNDESHEER/PETER LECHNER
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Rund 300 Personen ließen sich am Nationalfeiertag gegen das Coronavirus impfen - die meisten erhielten den ersten Stich. Präsident Van der Bellen sieht darin eine "paradoxe Intervention".

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat die Ausflugsfreudigkeit der Österreicher am Nationalfeiertag genutzt, um auch deren Impfwilligkeit auf die Probe zu stellen. Er lud insgesamt 300 Personen in die Hofburg, die am Dienstag in eine "Impfburg" umgewandelt worden war. "Kleiner Piks. Große Geste", lautete das Motto im Kampf gegen die Coronapandemie, angenommen wurde das Angebot von manchen auch spontan.

Van der Bellen und seine Frau Doris Schmidauer öffneten persönlich die Tür im Schweizerhof für die wartenden Besucher. 300 Dosen von Biontech/Pfizer, verabreicht durch die Johanniter, standen zuerst bereit, 230 Personen hatten sich schon zuvor angemeldet. Da sich auch viele spontan zur Impfung entschieden hatten, wurde das Angebot auf rund 350 Dosen aufgestockt. Laut den Organisatoren handelte es sich großteils um erste Stiche.

„Paradoxe Intervention"

Bis in den späten Nachmittag sollte in der Hofburg geimpft werden. Die ersten Besucher hatten zudem die Ehre, vom Bundespräsidenten persönlich bei diesem Schritt begleitet zu werden. Eine "paradoxe Intervention" nannte Van der Bellen die Aktion, lasse man doch andernorts doch eher geimpfte Personen ein. Bereits vor dem ersten erfolgten "Piks" resümierte er: "Und es scheint zu funktionieren."

Auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hatte die "Impfburg" besucht. Die Vollimmunisierung sei "der einzige wirksame Schutz" gegen das Coronavirus, betonte er ein weiteres Mal. Umso mehr freute ihn, dass sich so viele Menschen "dem Charme des Bundespräsidenten nicht entziehen konnten". Der Besuch des Staatsoberhaupts sei somit "ein weiterer Anreiz, sich impfen zu lassen".

Impfgegner versammelten sich im Resselpark

Während sich in der Hofburg die Impfbereiten trafen, formierten sich in der Stadt auch die Impfgegner. Mehrere Demonstrationen gegen die Coronamaßnahmen waren am Nationalfeiertag angemeldet. Die größte davon im Resselpark vor der Karlskirche, wo sich mehr als 2000 Demonstranten versammelten, darunter auch Vertreter der Neonazi-Szene. Ausschreitungen oder andere Vorfälle gab es bis zum späteren Nachmittag aber keine.

Nicht nur Impfwillige und Impfgegner, auch rein Ausflugsfreudige hatten die Wiener Innenstadt bereits gegen Mittag in Scharen bevölkert. Neben dem Heldenplatz bot auch der Minoritenplatz ein kleines Programm. So hatte das Innenministerium einen "Rekrutierungsstand" für alle, die Interesse für den Polizei-Beruf haben, errichtet. Auch das Außenministerium präsentierte sich wenige Meter weiter als potenzieller Arbeitgeber und bot einen Überblick über die Arbeit des Ressorts.

(APA)

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