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Amazon-Beschäftigte in New York wollen Gewerkschaft

(c) imago images/Jan Huebner (Michael Taeger via www.imago-images.de)
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Erste Hürde wurde nun genommen.

New York. In New York haben Beschäftigte des Online-Riesen Amazon einen ersten formalen Schritt zur Bildung einer Gewerkschaft gemacht: Sie schlossen sich zur Amazon Labor Union (ALU) zusammen und reichten bei der für Arbeitsrechte zuständigen Behörde über 2000 Unterschriften für eine Abstimmung ein, sagte ALU-Vorsitzender Christian Smalls. ALU-Anwalt Eric Milner erklärte, das Minimum von 30 Prozent der Stimmen sei damit erreicht.

Die Stimmen sammelte die ALU in einem Amazon-Lager im Stadtbezirk Staten Island. Laut Anwalt Milner setzte die Arbeitsrechtsbehörde NLRB eine Anhörung für den 15. November an. Bereits jetzt habe Amazon die Pflicht, die Beschäftigten über die geforderte Abstimmung zu informieren. Eine Amazon-Sprecherin erklärte, der Konzern bezweifle, dass eine ausreichende Zahl legitimer Unterschriften zusammengekommen sei, um die Wahl einer Arbeitnehmervertretung zu rechtfertigen.
Der nächste Schritt zur Bildung einer Gewerkschaft ist die Abstimmung in dem Betrieb, bei der mehr als die Hälfte der Beschäftigten dafür stimmen müsste. In einem Amazon-Logistikzentrum im US-Staat Alabama war dies im April nicht gelungen.

„Das hier ist New York. Das ist eine Gewerkschaftsstadt, und wir werden das beweisen“, sagte Smalls. Er war vor einigen Monaten von Amazon entlassen worden und klagt dagegen sowie gegen die Bedingungen zum Schutz vor der Coronapandemie in dem Betrieb.
Amazon steht in den USA wegen der Arbeitsbedingungen seiner 950.000 Angestellten in der Kritik. Gewerkschaften und auch Politiker kritisieren, dass die Beschäftigten hohem Arbeitsdruck und permanenter Kontrolle ausgesetzt seien. Der Online-Riese hat massiv von den Lockdowns in der Coronakrise profitiert. Er beschäftigt weltweit rund 1,3 Millionen Menschen; 2020 wurden 500.000 Leute zusätzlich eingestellt.

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