Spirulina vom Tullnerfeld

Der Hype um eine Mikroalge

Im Tullnerfeld züchtet Karl Pfiel Spirulina. Über Anbau, Hype und Mythos der farbintensiven Mikroalge.

Das Wasser ist seicht, vielleicht dreißig Zentimeter tief, und doch lässt sich der Grund des Beckens nur erahnen. Die Mikroalge Spirulina vermehrt sich bei Sonnenlicht und genügend Wärme sehr schnell, schwimmt also in enormer Dichte ihre Bahnen in Folientunneln im Tullnerfeld. Dort hat Landwirt Karl Pfiel seinen Betrieb in den letzten Jahren um eine Algenfarm erweitert. Ende der Neunziger übernahm er die elterliche Landwirtschaft, die auf Mais, Getreide und Ackerbau ausgelegt war, zehn Jahre später baute er eine Biogasanlage hinzu, um aus landwirtschaftlichen Abfallprodukten seines und benachbarter Betriebe Strom zu erzeugen. Damit versorgt der Bauernhof Teile der anliegenden Gemeinde und umliegende Höfe.

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Die dabei entstehende Abwärme, die sonst verloren gehen würde, nutzt Pfiel bei seinem neuen Projekt als passive Wärmequelle für die Temperierung der Algenfarm in den kühleren Monaten. Die Idee ist im Austausch mit der Universität für Bodenkultur entstanden und fand durch die Sendung „2 Minuten, 2 Millionen“ auch Investoren. Spirulina ist eine sehr resistente Blaualge oder ein Cyanobakterium, das innerhalb zweier Tage seine Masse verdoppelt, CO2 bindet und kaum Nahrung braucht — der ökologische Fußabdruck ist demnach gering. Das ist auch einer der Hauptgründe, warum Algen immer wieder als zukunftsträchtiges Nahrungsmittel gehandelt werden.

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